Franz Ferner, Geschäftsführer der Volkshilfe Steiermark, beobachtet bei allen, die Pflege leisten, dass sie durch Corona an der Belastungsgrenze sind. Sein Beitrag im Rahmen der Serie „Wo drückt der Schuh in den Pflegeheimen?“ von Abenteuer Alter.
Durch die bisherigen Erfahrungen mit dem Corona-Virus kann man eines sagen: Auch wenn es in Einzelfällen zu Problemen kommt, wissen die Verantwortlichen in den steirischen Pflegeheimen jetzt, was sie zu tun haben, wenn Infektionsfälle auftreten. Wir können bilanzieren, es ist mit vereinten Kräften gelungen, dass die stationären Pflegeeinrichtungen gut aufgestellt sind. Das gilt natürlich auch für den jetzigen Lock-down.
Das Hauptproblem ist mittlerweile, dass Infektionen nicht in den Heimen entstehen, sondern von außen, von privaten Clustern, in die stationären Einrichtungen getragen werden. Wie sehr wir uns auch anstrengen: Das Virus kennt leider viele Wege, wie Heime infiziert werden können.

Für die MitarbeiterInnen ist die Situation eine Gratwanderung. Sie wollen die Personen, die ihnen anvertraut sind, einerseits bestmöglich schützen und andererseits haben sie das Bedürfnis, ihnen auch mit viel menschlicher Wärme zu begegnen. Viele der PflegerInnen leben in der ständigen Sorge, dass Sie die Bewohner der Heime anstecken können. Und wir alle fragen uns: Wie lange wird diese Pandemie noch dauern und werden wir mit dieser Belastung fertig werden?