Einheitliche Reise-Regeln

Eine EU-weite Corona-Ampel soll nun für einheitliche Reise-Regeln sorgen und Reisebeschränkungen in der Pandemie besser koordinieren.

Die Ampel sieht vor: Bei „grün“ gibt es keine Restriktionen, bei „orange“ und „rot“ können die EU-Staaten Quarantäne und Tests bei der Einreise vorschreiben. Österreich enthielt sich beim Beschluss im Rat der EU der Stimme. Die ECDC, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, erklärt Staaten bei einer Siebentages-Inzidenz von über 50 – Österreich liegt derzeit bei 84 – und bei einer Positivitätsrate von über vier Prozent für „rot“. Die Ampel sei nicht treffsicher genug, kritisierte Europaministerin Karoline Edtstadler. Die Schwellenwerte seien so niedrig angesetzt, dass bald viele Regionen Europas rot eingefärbt werden müssen, es gäbe dann keine Differenzierung mehr.

Im ersten Halbjahr 2020 hatte der Beginn der Corona-Pandemie und der Lockdown laut Statistik Austria fast für eine Halbierung der Reisen gesorgt, sie sanken um 43 Prozent auf 5,6 Millionen. Der Hochsommer ist für die heimische Ferienhotellerie dagegen überraschend gut verlaufen.

Derzeit befinden sich übrigens 193 Impfstoffkandidaten in Entwicklung, rund 50 davon werden in unterschiedlichen Stadien bereits an Menschen getestet. Fünf Impfstoffe sind bereits regional zugelassen – einer in Russland, vier in China. In der EU soll die Impfung gratis sein, zumindest 2021 und 2022 und der Fokus vorerst auf älteren Menschen und Personen, die im Gesundheitssystem und in der kritischen Infrastruktur arbeiten – etwa Lehrer und Polizisten – liegen. Trotz beschleunigter Verfahren soll es keine Abstriche bei der Sicherheit geben, beteuert man. In einer ersten Phase begrenzter Verfügbarkeit bleibe aber verantwortliches Verhalten – Stichwort Hygiene- und Abstandsregeln – wesentlich, betonen Experten Robert-Koch-Institutes.

 

Elke Jauk-Offner
Beitrag veröffentlicht am 15. Oktober 2020
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