Gut betreut ist mehr als nur versorgt

Interview mit Barbara Gründling, BSc., MBA

 

Frau Gründling, welche Frage wird Ihnen am öftesten gestellt? 

Ob meine Betreuungskräfte Deutsch sprechen (lacht).

Und? Wie sind die Deutschkenntnisse?

Gut bis sehr gut – da ich leider kein Slowakisch spreche (bis auf ein paar wenige Wörter…) und meine
Betreuungskräfte in fortwährendem Kontakt mit mir sind, bin ich auf gute Deutschkenntnisse angewiesen. Sehr viele meiner Betreuungskräfte sind schon sehr lange in Österreich tätig, verfügen also über ausreichend Erfahrung und gute bis sehr gute Deutschkenntnisse. Auch alle Bereiche, die in die 24h-Betreuung eingebunden sind, wie beispielsweise Angehörige der zu betreuenden Person oder auch die Hausärztinnen und -ärzte, sind auf gute Kommunikation angewiesen. Kommunikation und Dokumentation sind unsere Basis für eine gute Zusammenarbeit mit jedem, der in die Betreuung involviert ist.

Wie definieren Sie Ihre Rolle als „Vermittlungsagentur“?

Ich sehe mich nicht als reiner Vermittler, sondern als Begleiter über den gesamten Zeitraum der Betreuung. Oftmals haben Angehörige ihren Lebensmittelpunkt in einer anderen Stadt oder einem anderen Land und hier übernehmen meine Betreuungskräfte und ich nahezu alle uns möglichen und erlaubten Tätigkeiten, die über die normale Betreuung hinausgehen, etwa Arztbesuche oder das Ausfüllen von Anträgen für Behindertenausweise. Mit einigen zu betreuenden Personen bin ich – bevor Corona kam –
auch gemeinsam mit der Betreuungskraft ins Krankenhaus gefahren, wenn es die Situation erforderte. 

Wie stellen Sie die versprochene Betreuungsqualität sicher?

In erster Linie durch meine persönlich ausgewählten Betreuungskräfte. Aber ich bin sehr stolz auf mein großes Netzwerk, auf das ich im Bedarfsfall zugreifen kann. Weiters ist die Zusammenarbeit mit den Hausärztinnen und -ärzten sehr gut und ihre kompetente Hilfestellung und Betreuung im Rahmen von Hausbesuchen eine großartige Unterstützung.

Welche Rolle spielen Heilbehelfe und Hilfsmittel im Betreuungsalltag?

Eine große – vor allem gilt es, die richtigen aus der Vielzahl an Hilfsmitteln und Heilbehelfen herauszufiltern. Das gelingt immer am besten im Rahmen eines Besuches vor Ort, denn hier ist man mitten in der Betreuungssituation und erlebt den Bedarf hautnah. Da ergeben sich viele neue Gesichtspunkte, die man zuvor nicht beachtet hat, etwa warum das Ein- und Aussteigen aus dem Pflegebett so schwer ist. Dann stellt sich im Zuge des Hausbesuchs heraus, dass es ein „normal“ hohes Bett mit „normaler Einstiegshöhe“ ist, die Klientin jedoch ein Pflegebett mit niedriger Einstiegshöhe benötigt, weil ihre geringe Körpergröße keine normale Höhe zulässt. In diesem Fall war meine Klientin eine kleine Dame mit kurzen Beinen, für die das Bett einfach zu hoch war. Auch hier oder beispielsweise im Bereich der Inkontinenzversorgung biete ich kostenlose Beratung in allen Belangen im Raum Graz und Graz-Umgebung an. 

Kontakt

Telefon: 0650 610 64 62

Web: www.barbara-gruendling.at

 

Beitrag veröffentlicht am 24. Oktober 2020
Bildquelle: Thomas Gründling
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