99,5 Prozent der über 50-Jährigen tragen das auslösende Virus für eine Gürtelrose in sich. Eine von drei Personen erkrankt. Für alle ab 50 Jahren wird eine Impfung empfohlen.
Es gibt sie, doch sie ist nicht all zu bekannt, betont Monika Redlberger-Fritz vom Zentrum für Virologie der MedUni Wien. Die Rede ist von einer Impfung gegen Gürtelrose. Der in den vergangenen Jahren in Österreich nur fallweise erhältliche Totimpfstoff ist mit dem heurigen Herbst wieder verfügbar.
Jeder, der einmal Feuchtblattern (Windpocken) hatte, kann später an Gürtelrose erkranken. Das Virus Varizella Zoster bleibt im Rückenmark liegen und kann in späteren Jahren reaktiviert als Gürtelrose wieder auftreten. Vorboten sind bei 84 Prozent aller Patientinnen und Patienten Schmerzen und Missempfindungen, die wenige Tage bis drei Wochen andauern können. Erst dann kommt es zu akuter Bläschenbildung, der Ausschlag ist sehr schmerzhaft. Ältere Patienten sind oft schwerer betroffen. Bakterielle Infektionen, massive Gewebsschädigungen, Einblutungen, eine Ausbreitung auf das Auge, Nerven und Organe sind möglich.
Rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen, ist wichtig. Innerhalb von 48 bis 72 Stunden nach Auftreten der Hautveränderungen sollte mit einer antiviralen Behandlung begonnen werden. Auch nach der Rückbildung der sichtbaren Gürtelrose sind anhaltende Schmerzen möglich. Daher wird für alle ab 50 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose empfohlen.