Die Corona-Infektionszahlen steigen, einstige Musterschüler kämpfen mit einer hohen Zahl an neue Fällen. Die Anzahl privater Cluster in Österreich nimmt zu, während Quoten zur Rückverfolgbarkeit sinken.
Seit Dienstag ist die symbolische Marke überschritten: Eine Million Tote hat die Corona-Pandemie bereits gefordert. Vor allem in Indien und Israel ist das Virus auf dem Vormarsch. Auch in Europa steigen die Zahlen stark an, besonders beispielsweise in Tschechien oder Dänemark. Niedrige Zuwachszahlen verzeichnen dagegen Finnland und Deutschland.
Rasches Testen, Contact Tracing, eine gute Kommunikation seitens der Regierung, Eigenverantwortung der Bevölkerung – all das sind Faktoren, die zum Erfolg im Kampf gegen die Corona-Krise beitragen, führt Gerald Gartlehner, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Evaluation an der Donau-Universität Krems, im Kurier-Interview aus.
Die Einreise nach China, wo der Covid-19-Erreger im Dezember 2019 erstmals dokumentiert wurde, ist nach wie vor streng reglementiert. Im Land gebe es seit einem Monat keine Ansteckungen mehr, wird beteuert. Bei 1,4 Milliarden Menschen meldete China zuletzt 27 Neuinfektionen, Finnland gehört in Europa mit Anfang der Woche nur 105 neu erkrankten Personen zu den Musterschülern.
In Israel dagegen wurde am Wochenende ein Spitzenwert von 11.800 neuen Fällen verzeichnet. Tschechien ist das EU-Land mit den meisten Neuinfektionen vor Spanien mit dem Hotspot Madrid und Frankreich. Die tschechische Regierung hat nach der Slowakei erneut einen nationalen Notstand ausgerufen. Der italienische Senat hat vorsorglich einen Teil seiner Arbeit wegen Coronavirus-Fällen in der Parlamentskammer gestoppt. Die Lage in Paris hat sich weiter verschlechtert, in Kürze könnte die höchste Warnstufe ausgerufen werden.
Die privaten Cluster im Familienverband, bei Freizeitaktivitäten und im Job in Österreich wachsen derweil, die Rückverfolgbarkeit der Fälle liegt bei 58 Prozent, sollte jedoch tunlichst nicht unter 50 Prozent sinken.