Freiwillige Massentests sollen eine möglichst normale Weihnachtszeit ermöglichen. Was es dabei laut Experten zu bedenken gilt.
Diskutiert werden derzeit mögliche Massentests kurz vor Ende des Lockdowns am 8. Dezember. Details sind noch nicht bekannt. Die Regierung sieht darin die Chance auf einen möglichst normalen Ablauf der Weihnachtszeit. Als Vorbild dient die Slowakei. Dort wurden 5,5 Mio. Menschen im Alter von zehn bis 65 Jahren zu CoV-Antigen-Tests aufgerufen. 50.000 erhielten ein positives Ergebnis und mussten in Selbstisolation. Freiwillig war die Sache nicht. Wer kein negatives Testergebnis vorweisen konnte, war von Ausgangsbeschränkungen betroffen und durfte nicht in die Arbeit gehen. In Österreich sollen die Massentests aber nur auf freiwilliger Basis durchgeführt werden, heißt es.
Massentests sollten aber keine Einmalaktion sein, betonte Gesundheitsökonom Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien und erläuterte die Gründe gegenüber orf.at: Antigen-Tests lieferten auch viele falsch negative Ergebnisse – die Betroffenen sind infiziert, der Test zeigt das aber noch nicht an. Bei mehrmaligem Testen fiele ein Infektionsgeschehen in einem Haushalt daher eher auf. Hinzu kommt eine „diagnostische Lücke“, da sich eine Infektion erst nach ein paar Tagen nachweisen ließe. Diese Menschen würde man bei einer einmaligen Testaktion übersehen.
Teststationen in Schiorten
Um Wintersportlern mehr Sicherheit vor einer CoV-Ansteckung zu geben, will ein großes medizinisches Labor PCR-Teststationen in Salzburger Skiorten anbieten. UDazu plant Laborbetreiber Georg Mustafa laut www.orf.at nun eine erste PCR-Teststation in Saalbach-Hinterglemm (Pinzgau). Sie solle schnelle Ergebnisse – etwa für Wintersportler – liefern, sagt Mustafa.
Zweiter Impfstoffkandidat
Mit dem US-Pharmakonzern Moderna hat ein weiterer für Europa relevanter Hersteller Daten für seinen Coronavirus-Impfstoff vorgelegt. Der Impfstoff habe eine Wirksamkeit von 94,5 Prozent, hieß es in einer Mitteilung von Moderna. Er ist weniger temperaturempfindlich als der Biontech-Pfizer-Impfstoff. Dieser muss bei minus 70 Grad Celsius gelagert werden, vor dem Einsatz ist er fünf Tage bei Kühlschranktemperatur zwischen rund zwei und sieben Grad Celsius stabil. Der Moderna-Impfstoff kann laut Hersteller bei minus 20 Grad Celsius bis zu sechs Monate lang gelagert werden. Bei zwei bis sieben Grad Celsius kann er 30 Tage aufbewahrt werden. Das macht die Verteilung des Impfstoffs einfacher – und wohl auch billiger.