Naturkosmetik mit Bestnote

Seife ist nicht gleich Seife: Ökotest hat 55 Flüssigseifen auf ihre Bestandteile hin untersucht. Einige glänzten, andere fielen aufgrund von Problemstoffen durch.

Häufiges, gründliches Händewaschen gehört seit Monaten zum neuen Standard. Das deutsche Verbrauchermagazin Ökotest hat 55 Flüssigseifen auf Problemstoffe hin untersucht.  Einige Seifen fielen wegen schädlicher Konservierungsmittel und Duftstoffe aber durch. Der Zusatznutzen „antibakteriell“ war nicht nachweisbar.

19 Flüssigseifen erhielten die Bestnote empfehlenswert. Alle 14 getesteten Naturkosmetikprodukte erhielten die Bestnote. Sieben Produkte fielen als „mangelhaft“ oder „ungenügend“ durch. In den Rezepturen fanden sich etliche Problemstoffe – darunter beispielsweise der Konservierungsstoff Chlormethylisothiazolinon (CIT). Er gilt als starkes Allergen. In Kosmetika, die auf der Haut verbleiben und nicht wieder abgewaschen werden, darf er nicht mehr eingesetzt werden. In Produkten, die zum Abspülen gedacht sind, ist die Menge gesetzlich reglementiert.

Für Notenabzüge sorgten auch bedenkliche Duftstoffe wie der synthetisch hergestellte Moschusduft Galaxolid. Er reichert sich im Gewebe von Menschen an und gefährdet Gewässer. Der Duftstoff Lilial wurde von der EU im Mai 2020 offiziell als Gefahrstoff eingestuft. Er soll die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und steht im Verdacht, das ungeborene Kind zu schädigen. Ein Verbot in der Kosmetik ab 2022 steht im Raum.

Unter den Tensiden standen vor allem PEG-Verbindungen in der Kritik, da sie die Haut für Fremdstoffe durchlässiger machen. Sie waren in 36 der Seifen enthalten. Milder reinigen laut Ökotest Zuckertenside, etwa Coco-Glucoside. Sie finden sich in vielen Produkten, die die Bewertung „sehr gut“ erhalten haben.

Jene Seifen, die antibakterielle Wirkung versprachen, konnten nicht überzeugen. Sie wirkten nicht besser gegen Keime als herkömmliche Seifen, vielmehr gerieten enthaltene Substanzen in die Kritik.

www.oekotest.de

Händewaschen mit Seifen: Das rät ÖKO-TEST

  • Hände am besten mit kaltem Wasser waschen. In Verbindung mit Tensiden löst das Schmutz und Mikroorganismen ausreichend und schont den Hautschutzmantel.
  • Wenn schon Flüssigseife, dann nach Möglichkeit Nachfüllbeutel nutzen. Die sparen Plastik, sind besser recycelbar und kosten weniger.
  • Feste Seifenstücke sind ökologischer als Flüssigseifen – und für den Einsatz zu Hause sind sie auch ausreichend hygienisch. Denn Studien zeigen, dass sich auf den festen Stücken zwar mehr Bakterien tummeln, dass diese beim Händewaschen aber nicht auf die Haut übertragen werden.

 

25.1.2021
Bildquelle: Shutterstock