Schulschließungen heftig diskutiert

Die Front gegen einen Bildungslockdown wird breiter, allerdings werden auch die Argumente für einen selbigen vehementer vertreten.

Gehen die Infektionszahlen nicht zurück, drohen weitere Maßnahmen – auch die Schließung der Schulen. Die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde fordert bessere Präventionsmaßnahmen innerhalb der Bildungseinrichtungen – etwa Erhöhung der Mindestabstände, Plexiglaswände, Maskentragen der Lehrer außerhalb der Klassen sowie flexiblere Schulstart- und -schlusszeiten – anstelle von Schulschließungen und Distance-Learning.

Kinder würden sich seltener infizieren, weniger häufig symptomatisch erkranken und das Virus seltener weitergeben als Erwachsene. Das gelte insbesondere für Kinder unter 14 Jahren. Die Schließung von Bildungseinrichtungen hätte nicht nur gravierende Folgen für die Ausbildung, sondern auch „weitreichende Auswirkungen auf das soziale, psychische und geistige Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen“.

Schulschließungen verursachen laut Wifo zudem hohe Kosten – individuell, für Familien und die Volkswirtschaft. Eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Bildungsministeriums zeigt, dass die Mehrheit der Eltern gegen eine Schließung der Schulen ist. Nutzten im Frühjahr lediglich fünf Prozent das Angebot einer Betreuung während des Lockdowns, würden es jetzt laut Umfrage bis zu 20 Prozent tun.

Eine Gruppe österreichischer Wissenschaftler aus Mathematikern, Informatikern und Physikern spricht sich dagegen für die sofortige Schließung aller Schulen aus, sonst würden Österreich überlastete Spitäler und Triage drohen. Schule seien einer der Treiber von respiratorischen Viren.

Bildquelle: Shutterstock
Beitrag veröffentlicht am 12. November 2020