Von Home Suite Home bis Silver Co-Living

Der Home Report 2021 zeigt auf, wie der kollektive Schock der Coronakrise das Verständnis eines guten Zuhauses verändert hat und welche Wohntrends uns künftig begleiten.

 Mit der Coronakrise ist die Bedeutung des privaten Raums zuletzt immens gestiegen. Der Home Report 2021 von Trend- und Zukunftsforscherin Oona Horx-Strathern gemeinsam mit dem Zukunftsinstitut präsentiert die wichtigsten Trends für 2021. „Romancing the Balcony“ und „Home Suite Home“ beschreiben den Wunsch, sich Frei-Räume im Zuhause zu schaffen: Outdoor-Feeling auf Balkon, Terrasse oder im Garten, Urlaubs-Feeling durch die Orientierung an Hotelkonzepten zur Umgestaltung des Wohnraums. „Diese Wohntrends sind Ausdruck der Megatrends Individualisierung und Sicherheit“, so Horx-Strathern. Der Wohntrend „Hoffice“ bedeutet die Verschmelzung von Wohnen und Arbeiten.

Thema im Home Report 2021 sind auch alternative Wohnmodelle für die Zukunft in Form von „Housing Plus“ – von schwimmenden Häusern über Wohnkonzepte der Interimsnutzung für leerstehende Gebäude bis hin zu unterschiedlichen Silver Co-Living-Modellen. Beispiel dafür: Das Unternehmen Silver Sharers, gegründet von der Britin Suzanne Noble, führt Menschen über 50 Jahren in Wohngemeinschaften zusammen. Über die Plattform können Mietverträge abgewickelt werden, Menschen sollen Gleichgesinnte finden, mit denen sie für einige Zeit ihren Wohnraum teilen können. Ziel ist es, Menschen jeden Alters mit Hausbesitzern im Alter von 50plus zusammenzubringen.

Im größeren Rahmen erfährt darüber hinaus modulares Bauen weltweit einen Boom. Durch die Coronakrise und den Bedarf an schnell und kostengünstig zu erweiternden Gesundheits- und Bildungseinrichtungen wurde er weiter verstärkt. „Künftig passt sich ein Gebäude an die Funktionen an, die es zu erfüllen hat – egal, wie schnell oder wie stark sich die Funktion verändert“, so die Zukunftsforscherin. Erst langsam erreicht der Megatrend Gender Shift die Bau- und Architekturbranche, bei dem räumliche Bedürfnisse und Erfahrungen von Frauen im Fokus stehen. „Ein konsequentes Gender Planning erfordert einen Umbau von Städten – nämlich den Rückbau der Zonierung und eine Reduzierung des Autoverkehrs hin zu mehr Mischnutzung und Langsamverkehr.“

 

29.12.2020
Bildquelle: Shutterstock