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Ältere Menschen gehören in die Mitte unserer Gesellschaft und nicht an den Rand einsam und vergessen! Dafür sorgt das neue, gemeinsam von Silver Living mit einer privaten Investorengruppe entwickelte, Generationenhaus in Waltendorf. Betreutes Wohnen für Senior:innen wird immer beliebter, da es so viele Vorteile mit sich bringt. In den neuerbauten, barrierefreien Mietwohnungen mit einer modernen und seniorengerechten Ausstattung können die Bewohner:innen selbst entscheiden, ob, wann und wobei sie Hilfe benötigen. Damit auch der Spaß und die Lebensfreude nicht zu kurz kommen, gibt es einen großen Gemeinschaftsraum mit anschließender Terrasse, einen kleinen Garten, der zum Verweilen einlädt und Haustiere sind auch herzlich willkommen. Auch die „ganz Kleinen“ sind mit einer Kindergrippe im Generationenhaus „vertreten“, in dem sowohl alt als auch jung sehr gut aufgehoben sind. Zwölf provisionsfreie und geförderte Mietwohnungen mit Betreuungsleistung warten auf Ihre Bewohner:innen. Schauen Sie doch am 27.04.2023 von 13:00-18:00 Uhr zur Informationsveranstaltung bei Kaffee und Kuchen für ein unverbindliches „Schnuppern“ und Kennenlernen vorbei!
Weitere Infos unter: www.silver-living.com
Als Absolvent der Montanuniversität Leoben habe ich den Artikel über Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Streicher (zum Artikel) mit großem Interesse gelesen, zumal ich mit „Rudi“, wie wir Studenten ihn nannten, in den Studienjahren 1961 bis 1965 gemeinsam im Studentenheim der Stadtgemeinde Leoben gewohnt habe. Es waren zwar nicht dieselben Studienrichtungen – ich studierte Bergwesen und Rudi Hüttenwesen – aber im gemeinsamen Heim gab es doch viele Kontakte, wie zum Beispiel im Zeichensaal im obersten Geschoß des Hauses.
Wenn ich mich so zurückerinnere, fiel schon damals das große Engagement von Rudi für soziale Anliegen und Problemlösungen für Studenten auf. Ungeachtet, ob diese Mitglieder des VSSTÖ waren oder so wie ich keiner Studentenverbindung angehörten. Es war daher geradezu selbstverständlich, dass Rudi mit Recht zum Vorsitzenden der Leobener Hochschülerschaft avancierte.
Noch mit Dankbarkeit denke ich an eine Episode zurück, die ich nie vergessen werde. Ich spielte damals sowohl in der Hochschulauswahl als auch beim TSV Hartberg Fußball. Beim Verein war es damals mehr oder weniger üblich, dass sich auch die Spieler der Kampfmannschaft ihre Fußballschuhe selbst besorgten und das geldbedingt nicht immer von bester Qualität. Umso glücklicher war ich, als ich von der Hochschülerschaft unter Rudolf Streicher ein paar nagelneue „Packeln“ erhielt und damit einhergehend auch die Qualität meines fußballerischen Könnens steigern konnte. Davon profitierte schließlich auch mein Verein.
In viel späteren Jahren, in der Funktion des Präsidenten des Steirischen Tennisverbandes und des Vorsitzenden des Länderkuratoriums des Österreichischen Tennisverbandes, war es dann mein großes Anliegen und auch jenes meiner Kollegen im Kuratorium, Dr. Rudolf Streicher für die Kandidatur zum Präsidenten des Österreichischen Tennisverbandes zu gewinnen. Aus beruflichen Gründen und wegen vieler anderweitiger Verpflichtungen musste unser Wunschkandidat verständlicherweise leider absagen.
Rudi Streicher war nicht nur im Studium und als Vorsitzender der Leobener Hochschülerschaft sehr erfolgreich. Sein kulturelles Engagement und seine Leidenschaft für die Musik sind im erwähnten Bericht ja entsprechend hervorgehoben. Eine besondere Würdigung verdient das Zusammenbringen der Sänger aller damals in Leoben ansässigen Studentenverbindungen zu einem Chor und der Interpretation traditioneller Leobener Bergmanns- und Studentenlieder mit Herausgabe einer Langspielplatte, die ich mir immer wieder gerne anhöre.Die äußerst erfolgreiche berufliche und politische Karriere von Rudi Streicher ist ein Spiegelbild seiner Persönlichkeit und findet im Bericht ebenfalls die verdiente Würdigung.
Und zum Abschluss noch ein weiterer Blick zurück, diesmal in das Leobener Privatleben von Rudi: Unter uns Studenten, in dieser Zeit zu 99 Prozent männerdominiert (!), war natürlich bekannt und nicht zu übersehen, dass die hübscheste Frau von Leoben die Kaufmannstochter und Spitzensportlerin Gilde Gande ist und sie verständlicherweise von vielen angehenden Montanisten verehrt wurde. Auch da zog Rudi das große Los, das ihm und seiner Frau zukünftig viele schöne gemeinsame Jahre bescheren sollte.
Ich nutze mit diesem Leserbrief die Gelegenheit, meinem ehemaligen Studienkollegen und Studentenheimmitbewohner, Generaldirektor i. R. Minister a. D. Dipl.-Ing. Dr. Rudolf Streicher, zu seinem bisherigen erfolgreichen Lebenslauf zu gratulieren und ihm weiterhin alles Gute zu wünschen. Glückauf!
WHR i.R. Dipl.-Ing. Bruno Saurer
Absolvent der Montanuniversität Leoben, März 1965
Sie wollen uns auch etwas zu einer unserer Geschichten sagen? Schreiben Sie uns gerne an: office@abenteueralter.at
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Es gibt Menschen, die mit Verstorbenen Kontakt aufnehmen können. Was vielfach belächelt wird, könnte einmal wissenschaftlich bewiesen werden, ist Brigitte Schaffer überzeugt. Sie hat die Gabe, mit dem Jenseits zu kommunizieren.
D er Komponist Gottfried von Einem unterhielt sich zeitlebens mit Geistern und konnte Tote sehen. Für ihn war normal, auf der Straße durch einen Menschen hindurchzugehen. Anekdotisch wird erzählt, dass er dies gern mit einem „Ach, ein Toter“ abtat. Die Bibliothekarin Brigitte Schaffer aus Graz kann mit Verstorbenen in Verbindung treten. Doch wo sind diese überhaupt? Im Jenseits, in der Anderswelt? Schaffer winkt ab, sie möchte es lieber Frequenz nennen, wohin wir nach unserem Tod wechseln. Dorthin führt sie nach Wunsch ihre Klienten. Was viele Menschen als Humbug abtun, wird eines Tages wissenschaftlich beweisbar werden, ist die promovierte Bibliothekarin überzeugt. Die Quantenphysik habe schon bewiesen, dass alles eins ist, und – salopp formuliert – nix fix. Ihre Basis ist der Schamanismus, dass es sich dabei um keinen Hokuspokus handelt, ist mittlerweile auch schon bewiesen: Vor rund 50 Jahren, als sich die Forscher mit dem Thema auseinandersetzten und erstmals sich selbst an Halluzinogenen versuchten, zeigte sich, dass die Wissenschaftler unter Drogeneinfluss dieselben Bilder sahen als die Schamanen bei ihrer Arbeit. Die Schweizer Soziologin Evelyn Elsaesser erforscht schon seit über 30 Jahren Nachtod-Phänomene, Begegnungen zwischen Verstorbenen und Lebenden, die 40 bis 50 Prozent der Menschen haben. Es scheint also etwas dran zu sein.
Dass das Universum ein großes Ganzes ist und jeder Einzelne von uns ein kleiner Teil davon, davon ist Brigitte Schaffer seit ihrer Jugend überzeugt. Mit dem Besuch eines Seminars zum Thema Schamanismus vor vielen Jahren ist der Groschen gefallen: Schon nach 15 Minuten war klar, dass mit dieser Naturlehre ein neuer Lebensinhalt gefunden war. Schamanismus, das versteht Heilen und Harmonien in Einklang bringen, die Herangehensweisen und Techniken sind vielfältig; Brigitte Schaffer wollte ihre Begabung im Bereich Sterben einbringen. Schamanische Techniken, so erklärt sie, könne man lernen, eine Gabe dafür müsse jedoch vorhanden sein. Ihre Gabe ist es, Menschen mit auf eine schamanische Reise zu Verstorbenen mitzunehmen, zu den Spirits. Diese Reise wird eingeleitet von einer Trommel oder Rassel, die nachgewiesenermaßen im Gehirn Thetawellen entstehen lassen, die sich auch im Schlaf kurz vor Traumbeginn zeigen und die für die entstehenden Bilder zuständig sind. In dieser anderen Frequenz angekommen, berichtet sie ihren Klienten, was sie sieht und erlebt, die Interpretation bleibt diesen vorbehalten. Sie trifft dort auf Leute, die „sich für die Kommunikation zur Verfügung stellen“, wie die Schamanin es nennt, und das sind nicht immer jene Menschen, zu denen die Klienten Kontakt suchen, auch wenn diese in der Regel in irgendeiner Weise in Erscheinung träten.
Die Menschen, die zur Schamanin kommen, haben verschiedene Anliegen. Man möchte wissen, ob der Verstorbene „drüben“ gut angekommen ist, nicht selten plagen den Lebenden Schuldgefühle. Oft kommen Menschen zu ihr, die Angehörige durch Suizid verloren haben und die ein schlechtes Gewissen plage, dem Suizid nicht besser entgegengewirkt zu haben. Dazu kommt, dass uns religiöse Weltanschauungen prägen und nach dem katholischen Glauben Suizid noch immer eine Sünde ist. Brigitte Schaffer berichtet von einer Frau, die als kleines Mädchen ihre Mutter verloren hat, weil diese ihrem Leben ein Ende setzte. Zeitlebens hat sie ihre Mutter vermisst und war im Unklaren darüber, warum diese freiwillig gegangen ist. Brigitte Schaffer bat die Tochter bei ihrem Besuch, sich gedanklich einen Platz zu suchen, an dem sie sich wohlfühlte, es war eine Blumenwiese. Die Schamanin machte sich auf die Reise, die Mutter erschien, setzte sich zu ihrer Tochter und erzählte dieser von ihrer ausweglosen Situation damals und dass sie die Tochter unter normalen Umständen nie verlassen hätte. Erfahrungen wie diese erleichtern in der Regel den Trauerprozess und sind oft Ausgangspunkt, um das Leben neu zu gestalten, weiß die Schamanin.
Die Spirits „auf der anderen Seite“ beschreibt Brigitte Schaffer als geläutert, mit dem Abfallen des Leibes, so vermutet sie, ist auch viel Last abgefallen. Die Energie jedoch bleibe. Wohlwollend seien die Begegnungen mit diesen Energien, es sind, wie Schaffer mitunter wahrnimmt, eher die Lebenden, die Last drückt, und die ihrerseits nicht bereit sind, sich auf diese Verbindung mit der Anderswelt einzulassen. Sie erinnert sich an eine Frau, die zeitlebens Probleme mit der Mutter hatte, und das auf einer schamanischen Reise bereinigen wollte. Die Mutter, die erschien, entgegnete, mit der Tochter nun sehr wohl im Reinen zu sein, diese könnte ihr aber einen Strauß Blumen ans Grab legen. Die Tochter entgegnete nach der Reise abrupt: Fällt mir nicht ein!
Die Begegnungen, die Brigitte Schaffer hat, erscheinen als Körper, als Schatten oder nur als Licht. Derweil denken sich ihre Klienten an einen Platz ihrer Wahl, deren Aufgabe liegt nur darin, dort zu bleiben und gedanklich nicht abzuschweifen. Erst nach der Reise wird das Erlebte besprochen. Oft ist das, was Brigitte Schaffer bei der Seelenreise erlebt, selbsterklärend, manches Mal müssen die Hinterbliebenen aus dem Gehörten für sich Sinn und Bedeutung finden. Die schamanische Arbeit, die danach folgt, soll reinigen und einen Zustand der Harmonie herstellen. Nicht selten kommt vor, dass Menschen bei diesem Gespräch einschlafen, weil sie endlich zur Ruhe gefunden haben. Wichtig sind dabei Bilder, schildert Brigitte Schaffer, so bleibt das Gehörte und Erlebte besser in Erinnerung. Auch beim Analysegespräch nach der Reise arbeitet sie damit. Gilt es einen speziellen Vorfall aus der Vergangenheit zu bearbeiten, beschreibt sie die Seele der Betroffenen im damaligen Zustand: Bei einem kindlichen traumatischen Erlebnis etwa sieht sie beispielsweise das Mädchen in Latzhose mit Zöpfen, in diesem Fall obliegt es der Klientin, den Zeitpunkt und die Umstände gegenständlichen Vorfalles aus sich selbst herauszufinden und einzuordnen.
Dass ihre Arbeit gern belächelt wird, daran ist Brigitte Schaffer gewöhnt. Dennoch schwört sie auf die jahrtausendealte Naturreligion des Schamanismus. Wie überhaupt die Naturvölker besser mit der Welt verbunden waren als wir es sind. Sie ist überzeugt, dass jeder Mensch die Gabe hat, mit der Natur in Einklang zu sein. „Wir überhören einfach viel“, sagt die Schamanin. Umso erfreulicher findet sie, dass mit dem Boomen ostasiatischer Religionsvorstellungen Themen wie Achtsamkeit wieder mehr in das Bewusstsein der Menschen gekehrt ist. Im Schamanischen ist es das Krafttier, das eine bedeutende Stellung einnimmt. Brigitte Schaffer schickt ihre Krafttiere auch aus, wenn es darum geht, auf ihren schamanischen Reisen Probleme zu lösen. Das beschreibt sie als eine immer wiederkehrende Erfahrung – diese Menschen sind in der Regel auch im irdischen Leben unfrei. Umgekehrt haben die Seelen im Jenseits auch Bedürfnisse, auch sie brauchen Licht. Zünden Sie also für Ihre Verstorbenen ein Kerzerl an, rät die Schamanin. Für sie sind diese Energien wie Schutzengel, die auf die Lebenden aufpassen. Dessen sollte man sich Gewahr sein, trotz aller Skepsis.
Die Oper ist ein wundersamer Ort: Sie unterhält, inspiriert und fesselt ihr Publikum. Sie regt zum Nachdenken an – über uns selbst und die Welt – oder erlaubt uns in fantastischen Abenteuern und beim Eintauchen in vielfältige Universen für einige Momente Auflucht aus unserer komplexen Welt.
Auch in der Saison 2022/23 wird die Oper Graz wieder zur Bühne für allerlei spannende Geschichten. „Mit über 15 Premieren – darunter eine österreichische Erstaufführung – und 3 Wiederaufnahmen tauchen wir in die vielfältigen Welten von Oper, Operette, Musical und Ballettt ein, neben einem spannenden Familienprogramm.“, so die Intendantin der Oper Graz, Nora Schmid. Sie begeht in diesem Jahr ihre letzte Saison: „Ich möchte mich schon jetzt für die wunderbare Zeit an diesem Haus bedanken und blicke mit großer Vorfreude auf die kommende Spielzeit!“
Intendantin Nora Schmid
Am 26. November 2022 erblickt „Die verkaufte Braut“ endlich das Bühnenlicht. Die komische Oper führt schwungvoll und rasant durch die Liebeswirren und Heiratsgeschichten mitten in einem böhmischen Dorf. Marie (Tetiana Miyus/Sieglinde Feldhofer) soll den vermögenden Wenzel (Albert Memeti) heiraten, liebt jedoch Hans (Matthias Koziorowski/Mario Lerchenberger). Hans kann dem Heiratsvermittler seine Marie unter einer Bedingung abkaufen, die das Liebesglück verloren scheinen lässt –wendet sich doch noch alles zum Guten? Unter der Leitung Roland Kluttigs lassen die Grazer Philharmoniker das melodienreiche Werk Bedřich Smetanas erklingen, Adriana Altaras führt erstmals in Graz Regie.
Im Musical des Jahres erobert eine Göttin die Grazer Opernbühne: Kurt Weill erweckt in seinem Werk die Liebesgöttin persönlich zum Leben – sie verliebt sich prompt in Rodney Hatch. Mit Songs wie „Speak Low“, „I’m a Stranger Here Myself“ oder „Westwind“ wurde das Stück in den 1940ern zu Weills größtem Broadwayerfolg. In der Titelpartie kehrt Dionne Wudu an die Oper Graz zurück, die dem Publikum noch aus „Ragtime“ in guter Erinnerung ist. Premiere gefeiert wird am 17. Dezember 2022 als österreichische Erstaufführung.
Das Jahr 2023 beginnt aufregend und unterhaltsam mit der leichten Muse. In Jacques Offenbachs Operette wirbelt die adelige Diva gleich ein ganzes Soldatenheer auf und verschafft Hortense Schneider, der Muse des Komponisten, einen glanzvollen Auftritt mit viel Witz, Esprit und Charme, eingebettet in zündende Melodien. In der Doppelrolle als Großherzogin und Hortense Schneider werden alternierend die beiden Ensemblemitglieder Anna Brull und Mareike Jankowski in einer Inszenierung von Peter Lund zu erleben sein.
Bereits im Februar kommt eine musikalische Besonderheit zur Aufführung: Olga Neuwirths Vertonung des Stummfilms wird gemeinsam mit der Filmvorführung und einer Lesung mit Cornelius Obonya zu erleben sein.
Ab 18. März wird die finnische Sopranistin Marjukka Tepponen, die bereits an der Metropolitan Opera in New York zu hören war, nach Cio-Cio-San in „Madama Butterfly“ auch die Titelheldin in „Katja Kabanova“ verkörpern. Komponist und Librettist Leoš Janáček erzählt in seiner Oper die tragische Geschichte einer Frau, die sich aus patriarchalen Normen zu befreien versucht und daran zugrunde geht. Janáčeks klanggewaltige musikalische Kontraste werden dabei von Chefdirigent Roland Kluttig und den Grazer Philharmonikern präzise realisiert. Für die Inszenierung verantwortlich zeichnet ein junges Regieteam um Anika Rutkofsky, das bereits die Jury des Ring Awards 2021 von sich überzeugen konnte.
In Kooperation mit der Kunstuniversität Graz präsentiert die Oper Graz in der kommenden Saison gleich zwei Mal einen „OpernKurzgenuss“: Mit Oscar Strasnoys „Geschichte“ steht eine A-Cappella-Operette am Programm der Studiobühne, Jean-Philippe Rameaus Ballett-Einakter „Pigmalion“ wird im Schaumbad, Freies Atelierhaus Graz, auf die Bühne gebracht. Beide Premieren finden im April 2023 statt.
Im Frühling steht die Premiere von „Der Florentiner Hut“ am 13. Mai 2023 auf dem Programm. Nino Rota, weltberühmt für seine Filmmusiken (etwa „Der Pate“ oder „La dolce vita“), schuf mit dieser Oper eine musikalische Farce nach einer französischen Boulevardkomödie. Inspiriert von Bellini, Rossini, Offenbach, Puccini oder Johann und Richard Strauss sowie seine eigene Filmmusik zitierend, komponierte Rota ein ganz besonderes Klangerlebnis. Auf humorvolle und temporeiche Art setzt Bernd Mottl den „Florentiner Hut“ in Szene, Daniele Squeo übernimmt die musikalische Leitung.
Mit Schumanns „Szenen aus Goethes Faust“ erfüllt sich Chefdirigent Roland Kluttig im Juni 2023 einen Herzenswunsch. Das aufwändige Werk begeistert mit einer großen Zahl an Solist:innen, umfangreichem Chor und üppig besetztem Orchester. Als Faust wird Bariton Konstatin Krimmel zu Gast sein.
Zum Wiedersehen und -hören kommen drei bereits bekannte und beliebte Produktionen zurück auf die Bühne der Oper Graz: Die beiden Verdi-Klassiker „La Traviata“ (Wiederaufnahme am 27. Oktober 2922) in der Inszenierung von Peter Konwitschny und „Don Carlo“ (Wiederaufnahme am 13. April 2023) unter Regie von Jetske Mijnssen versprechen große italienische Oper. Für alle, die bisher noch nicht die Chance hatten, Ivan Oreščanin als Milchmann Tevje zu erleben, kehrt auch die Erfolgsproduktion des Broadway-Musicals „Anatevka“ noch einmal zurück auf den Spielplan.
Ballettdirektorin Bettina Vollack: „In der kommenden Saison bietet das Ballett der Oper Graz nicht nur die aufregend freie Welt von ‚Carmen‘, sondern entführt auch in melancholisch, dramatische Tiefen vom ‚Tod und das Mädchen‘ bis hin zur Zukunft des Tanzes, wenn unsere Tänzer:innen ihre Kreativität in ‚Short little greats‘ unter Beweis stellen. Aber über allem steht der Titel unserer Auftaktproduktion, denn das Ballett ist im wahrsten Sinne dieser Produktion ‚Zum Sterben zu schön‘.“
Mit „Carmen“ entwickelte Beate Vollack einen temperamentvollen Ballettabend zu Musik von Georges Bizet u. a. Ihre Carmen (Lucia Horná) ist eine unabhängige Frau, die mit Hingabe liebt – erst José und dann Escamillo – und letztlich lieber stirbt, als sich gesellschaftlichen Normen anzupassen. Musikalisch ergänzt werden Bizets bekannte „Carmen“-Melodien durch die eine oder andere klangliche Überraschung.
Der Tod steht auch im Zentrum des Doppelabends „Der Tod und das Mädchen“. In zwei Choreographien (Sascha Pieper und Beate Vollack) begegnet das Publikum zu Musik von Franz Schubert und einer Neukomposition von David Philip Hefti der Leichtigkeit und Lebenslust der Jugend und dem unbarmherzigen, raumgreifenden Gedanken des Todes. Zu sehen ab 24. Mai.
Abschließend betätigen sich die Mitglieder des Balletts der Oper Graz in „Short little greats“ auch als Choreograph:innen, wenn sie ihren Kolleg:innen tänzerische Miniaturen auf den Leib schreiben. Die Reihe „ABC des Tanzes“ gibt Interessierten wieder spannende Einblicke in den Ballettalltag.
Die Oper Graz
Chefdirigent Roland Kluttig: „Die nächste Saison an der Oper Graz hält für mich persönlich Werke der von mir am meisten geliebten Komponisten bereit: Mahler, Schumann und Janáček. Mahlers 3. Symphonie ist eine Art instrumentaler Oper, Schumanns ‚Faust–Szenen‘ eine einzigartige Zwischenform aus Oratorium, Liederzyklus und Oper und Janáčeks ‚Katja Kabanova‘ eine der ergreifendsten Opern des 20. Jahrhunderts. Außerdem wird die schon fertig geprobte und durch Corona verschobene Produktion der ‚Verkauften Braut‘ ihre Premiere erleben, ebenso wie ‚Madama Butterfly‘ die jetzt von meinem großartigen Kollegen Gábor Káli geleitet werden wird. Mit einer Wiederaufnahme von Verdis ‚Don Carlo‘ darf ich meinen Lieblings-Verdi mit den großartigen Grazer Philharmonikern leiten. Mit einem Werk des tschechischen Komponisten Martin Smolka im Eröffnungskonzert und einem verschobenen musikpädagogischen Großprojekt zu einem Werk des Engländers Richard Ayres sind auch wieder Zeitgenossen im Programm der Oper Graz präsent. Das bestimmende Thema unserer ganz aktuellen Zeit ist der furchtbare Krieg in der Ukraine und somit wird die schon lang geplante szenische Produktion von Brittens ‚War Requiem‘ wohl zu einer direkten Auseinandersetzung damit werden.“
Rund um den Jahreswechsel wird es in der Oper Graz besinnlich mit dem „Advent in der Oper“ Anfang Dezember, um zum Neujahrskonzert musikalisch den vier Elementen zu huldigen – mit Musik von Maurice Ravel, Jacques Offenbach, Jean-Féry Rebel, Henry Purcell u. a. Am 3. Juni steht Gustav Mahlers monumentale „Symphonie Nr. 3 in d-Moll“ am Programm, unterstützt werden die Grazer Philharmoniker dabei von Ensemblemitglied Mareike Jankowski sowie vom Damenchor und der Singschul‘ der Oper Graz.
Das große Abschlusskonzert der Saison 2022/23 ist diesmal auch ein Abschied: Unter dem Titel „Sag ebeim Abschied leise Servus“ erwartet das Publikum ein reiches musikalisches Fest zum Abschluss der achtjährigen Intendanz von Nora Schmid. Zehn „Kammerkonzerte“ sowie drei Termine des „Musikalischen Aperitifs“ mit Chefdirigent Roland Kluttig komplettieren das Konzertprogramm in der Oper Graz.
Das Kinder- und Jugendprogramm bietet in der Saison 2022/23 gleich zwei Koproduktionen mit dem Next Liberty.
Ein Familienmusical von Sebastian Brand und Florian Stanek. Die Uraufführung für alle ab 6 Jahren macht aus dem Märchenklassiker ein mitreißend-unterhaltsames Musical für die ganze Familie mit Sinn für globale (Herz-)Erwärmung.
Eine Kinderoper von Peter Maxwell Davies auf der Bühne des Next Liberty. Cinderella trifft in der modernen Fassung des Märchens auf ihren Prince Charming, inszeniert von Michael Schilhan. Zum Einsatz kommen dabei auch die jungen Sänger:innen der Singschul‘. Vier Schul- und Familienkonzerte für Kinder zwischen 6 und 11 Jahren erzählen Musikgeschichten von „Der Karneval der Tiere“ bis „Bobli und das silberne Flügelhorn“ (nach „In the Alps“ von Richard Ayres). Drei Sitzkissenkonzerte bieten interaktives Musikerleben für 3- bis 6-Jährige.
Zusätzlich enthält das Programm von OperAktiv! Workshops und Musikerlebnisse für alle Altersklassen: In „Spielplatz Musik“ wird gesungen, getanzt und musiziert für die Kleinsten ab 2 Jahren. In der aufregenden Theaternacht „Und wenn das Licht ausgeht …“ lässt sich das Opernhaus aus ungewöhnlichen Blickwinkeln entdecken. „Elternzeit.Kinderzeit“ lässt Kinder ab 5 Jahren Musiktheater spielerisch erleben, während die Eltern entspannt die Vorstellung genießen können.
Student:innen kommen im Rahmen des „Nachklangs“ nicht nur in den Genuss von Vorstellungen zum Sonderpreis, sondern haben in Gesprächen mit Mitwirkenden auch die Möglichkeit, tiefer in eine Produktion einzutauchen. In der OPERation Musiktheaterclub kann das Publikum die Seiten wechseln und selbst ein Stück erarbeiten. Individuelle Workshopformate und Führungen vom Kindergarten bis zur Oberstufe und darüber hinaus machen Oper schließlich auch hautnah erlebbar.
Stricken hat viele Vorteile – es entspannt, ist nachweislich gut für die mentale und körperliche Gesundheit, an keinen Ort gebunden und stärkt das Selbstvertrauen. Und es hat eine jahrtausendealte spannende Tradition!
Über den genauen Entstehungszeitraum des Strickens ist sich die Wissenschaft nicht einig. Manche vermuten, dass man bereits um 4000 v. Chr. im asiatischen Bereich begann, mit Nadeln Wollsocken anzufertigen, andere sind der Meinung, dass die alten Griechen und Römer das Stricken erfanden. Tatsächlich sind aus der Zeit um 300 v. Chr. strickartige Fragmente aus Wolle erhalten. Es gibt jedoch noch andere Theorien: Laut Archäolog:innen fertigten im 3. bis 5. Jahrhundert die Kopten, eine in Ägypten ansässige religiöse Gemeinschaft, gestrickte Wollsocken an. Auch in der Zeit des Frühmittelalters sehen viele Expter:innen den Beginn des Strickens. Heute wissen wir: All diese ganz frühen Fundstücke lassen sich vermutlich eher der Technik des Nadelbindens – sozusagen eine Vorform des Strickens – zuordnen.
Eine genaue Einordnung der frühen Entstehung des Strickens scheitert also an mangelnden und vor allem einwandfrei zuordenbaren Artefakten. Als wirklich gesichert gilt jedoch, dass das Stricken um 1270 als gewerbliches Handwerk in Europa betrieben wurde – 1268 wird zum ersten Mal das gewerbliche Stricken in Paris in Form der Gilde der Pariser Stricker erwähnt. Ab dem 14. Jahrhundert gibt es immer mehr Belege von Handwerkerzünften in ganz Europa. Spätestens aus der Zeit des 15. und 16. Jahrhunderts sind dann auch eindeutige Funde von Gestricktem aus dem gesamten europäischen Raum erhalten.
In den Kriegen im 19. und 20. Jahrhundert strickten vor allem die zuhause gebliebenen Frauen wärmende Kleidung und verdienten sich damit einen Lebensunterhalt. Mit der zunehmenden Industrialisierung wurde das Stricken schließlich von Maschinen übernommen – und die Handarbeit geriet in den Hintergrund. Seit einigen Jahren jedoch erlebt das Stricken als Hobby eine Wiedergeburt: Gerade in Zeiten von Massenproduktion und Schnelllebigkeit etabliert sich die Handwerkskunst als Instrument der individuellen Selbstverwirklichung und Distanzierung zur Vereinheitlichung der Masse.
Es gibt zahllose Gründe, warum Stricken ein tolles Hobby ist und wieder voll im Trend liegt.
Stricken hilft dabei, sich zu entspannen, da die gesamte Aufmerksamkeit auf eine Tätigkeit gerichtet ist. Die immer gleichbleibenden Bewegungen haben etwas Meditatives an sich. Verschiedene Studien belegen, dass Stricken ähnlich erholsam wie Meditation oder Yoga ist. Das Harvard Medical Institut etwa fand vor einigen Jahren heraus, dass Stricken zu einem „vollkommenen Entspannungszustand“ führt.
Da Gedanken nicht mehr um Ängste und Probleme kreisen können, versetzt die Tätigkeit des Strickens den Körper in einen gesunden Ruhezustand aus dem zahlreiche Vorteile für die mentale und physische Gesundheit resultieren.
Stricken bietet die Möglichkeit, individuell zu gestalten und der eigenen Kreativität freien Lauf zu lassen. In der Wahl der verschiedensten Farben, Wollstärken, Strickmuster und Design ist man frei. Ob Hauben, Handschuhe, Socken, Pullover oder Accessoires – auch hierbei sind keine Grenzen gesetzt. Der Aspekt der individuellen Selbstverwirklichung ist ein wichtiger, auch der Prozess, auf ein Ziel hinzuarbeiten und danach das fertige Ergebnis in den Händen zu halten, macht stolz und stärkt das Selbstbewusstsein.
Ein großer Vorteil des Strickens ist, dass es weder an einen Ort noch an einen bestimmten zeitlichen Rahmen gebunden ist. 2 Nadeln und ein Wollknäuel reichen – und schon kann man überall und immer loslegen. Ob abends vor dem Fernseher, im Wartezimmer beim Arzt oder schnell in den Öffis – Stricken ist unkompliziert und vor allem relativ kostengünstig möglich.
„Die Vollendung des Lebens“ nimmt sich des schwierigsten Themas an, das für viele Menschen tabu ist: Tod und Sterben. Die Fragen am Ende des Lebens verdienen offene und ehrliche Antworten, die Ratlosigkeit, die viele erfasst, ruft nach Orientierung, und das Unsägliche muss behutsam angesprochen werden. Angehörige bleiben nach dem Tod einer nahestehenden Person oft völlig unvorbereitet zurück, sowohl emotional, rechtlich, organisatorisch als auch finanziell.
Auf 156 Seiten dreht sich im neuen Nachschlagewerk alles um das Thema Tod. Unter dem Titel „Die Vollendung des Lebens“ haben die Autoren Dr. Daniela Müller und Johannes Kübeck die Themen aus neuen Blickwinkeln betrachtet: Was geht im Körper vor sich, während man stirbt? Hat Peter Simonischek, der im „Jedermann“ das Sterben des reichen Mannes so oft wie kein anderer gespielt hat, Angst vor dem Tod? Wie erklärt der Theologe und Mediziner Johannes Huber die Existenz dessen, was man nicht sieht?
Die Antwort auf die Frage, warum wir so wenig über das Sterben wissen, liegt in zwei Begründungen: weil wir zu wenig darüber reden, meist nur zu Allerheiligen, und weil wir zu wenig Material für wissenschaftliche Betrachtungen haben.
Präsentierten den neuen Ratgeber: Johannes Kübeck, Monika Brottrager-Jury, Martin Schaller, Ingrid Geringer, Dieter Kinzer, Daniela Müller, Michael Klamminger und Georg Schneider (v.l.n.r.).
Ingrid Geringer ist eine von drei Sterbe-Ammen in Österreich und berichtet über die Begleitung ins Jenseits. Sie war früher Chefredakteurin eines bekannten Lifestylemagazins und bespricht nun als End of Life-Doula mit Todgeweihten die existenziellen Fragen des Lebens.
Im neuen Ratgeber geht es aber auch um die Absicherung des Lebens. Es werden die Themen Testament, Vorsorge und Absicherung und natürlich auch finanzielle Belange beleuchtet.
Über Testament, Schenkung und Verlassenschaftsverfahren informiert Dr. Dieter Kinzer, Präsident der Notariatskammer für Steiermark: „Der Notar ist der erste Ansprechpartner rund um Erbschaft, Schenkung und Übergabe. Gemeinsam mit dem Notar schafft man Klarheit bei Fragen, die sowohl zu Lebzeiten als auch zum Ablebenszeitpunkt so wichtig sind.“
Was passiert mit Konto, Sparbuch und Kredit im Ablebensfall? MMag. Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank Steiermark: „Raiffeisen begleitet die Kunden in allen Lebenslagen, vielfach ihr ganzes Leben lang. Einer der ersten Wege der Hinterbliebenen nach dem Todesfall führt zur Bank. Wie viele Ereignisse im Leben eines Menschen hat auch das finale eine finanzielle Komponente. Begräbniskosten müssen bezahlt, Abbuchungsaufträge storniert und Vermögenswerte fürs Erbe gelistet werden. Raiffeisenberater sind auf solche Situationen vorbereitet und wissen, was zu tun ist. Sie begleiten die Angehörigen einfühlsam und kompetent.“
Über die Begräbnisvorsorge informiert MMag. Georg Schneider, Vorstandsdirektor der GRAWE Österreich: Ein gut organisiertes Begräbnis gibt Hinterbliebenen die Chance, sich würdevoll zu verabschieden. Eine Beerdigung ist nicht nur ein emotionaler Kraftakt, sondern bedeutet oft auch eine finanzielle Bürde für die Angehörigen. Wir helfen den Menschen vorzusorgen und ihre Familie und die Beisetzung abzusichern.“
Monika Brottrager-Jury, Ressortleiterin für Seelsorge und Gesellschaft in der Katholischen Kirche Steiermark, betrachtet das Thema Tod und Trauer sowie die kirchlichen Angebote, die in einer schweren Zeit Halt geben können.
„Wenn der Tod ins Leben tritt“, über den gesamten Ablauf der Bestattung, die benötigten Unterlagen, Pflichten und Gepflogenheiten informiert Klaus Moser, Landesinnungsmeister der Bestatter: „Von der Erd- und Feuerbestattung, Körperspende bis zu der Trauerfeier und dem Totenmahl geben die Bestatter umfassend Auskunft.“
Der Ratgeber „Die Vollendung des Lebens“ ist in allen steirischen Raiffeisenbanken, bei allen steirischen Notaren sowie GRAWE Kundencentern gratis erhältlich – solange der Vorrat reicht.
Zusätzlich gibt es das Kompendium um 9,90 Euro im ausgewählten Zeitschriftenhandel.
Die Auseinandersetzung mit dem Tod und der Tatsache, dass alle einmal sterben müssen, ist nicht einfach und muss doch auf die verschiedensten Arten irgendwann passieren. Der Tod als Endpunkt des Lebens, die Frage um seine Bedeutung und die Absicht, dem in seiner Länge absehbaren Leben Sinn und Inhalt zu verleihen, beschäftigt die Menschheit in allen Kulturen und Gesellschaftsformen seit Anbeginn der Zeit.
Nicht überraschend findet die Konfrontation mit dem Thema Tod Tod auch in der Kulturgeschichte unter dem Leitmotiv des Totentanzes seinen Ausdruck. Dieses setzt sich mit dem Sterben, der Vergänglichkeit und der Endlichkeit alles Irdischen auseinander und fungiert als memento mori: Eine mahnende Erinnerung daran, dass der Tod jeden, ungeachtet der gesellschaftlichen Position, des Vermögens oder des Geschlechtes plötzlich aus dem Leben reißen kann.
Das Motiv des Totentanzes: Der personifizierte Tod im Tanz mit den Menschen
Der Totentanz kam im 14. Jahrhundert im christlichen Spätmittelalter in Europa als eigene Kunst- und Literaturgattung auf. Zuerst wurde diese in Frankreich unter dem Namen „danse macabre“ bekannt. Motiv waren Menschen jeden Standes und Alters, die einen Reigen mit dem Tod tanzten. Dieser wurde als allegorische Figur dargestellt: Ein Leichengerippe, der personifizierte Tod. Das Bemerkenswerte und Makabere dieser Kunstwerke war die Verbindung zweier so unterschiedlicher Motive, das tragische Sterben und das fröhliche Tanzen. Auslöser für diese Auseinandersetzung mit der eigenen Sterblichkeit und vor allem mit der Gleichheit aller Menschen im Tod waren die verheerenden Seuchen des Mittelalters und das Massensterben der Bevölkerung. Als die Pest in Europa wütete, starben Dutzende Millionen Menschen – ungeachtet ihres Geschlechts oder ihres Standes mussten sie dem Tod ins Auge blicken. Der Totentanz soll an die Endlichkeit alles Irdischen erinnern und vor Augen halten, dass Statuswerte wie Reichtum oder Macht im Augenblick des Sterbens obsolet werden.
Der Totentanz als Skulptur: Auch in der Moderne ein beliebtes Motiv
Als eines der berühmtesten Werke des Totentanz-Motivs gilt der Basler Totentanz. Dieser wurde im Jahr 1440 von einem unbekannten Künstler auf die Innenseite des Laienfriedhofsmauer beim Dominikanerkloster gemalt. Das Kunstwerk war 2 Meter hoch und ganze 60 Meter lang. Auch beim Basler Totentanz wird der spätmittelalterliche Gesellschaftsaufbau widergespiegelt: Die einzelnen Sterbenden sind durch ihre Kleider und andere Attribute ganz klar als Angehörige einer bestimmten Gesellschaftsgruppe gekennzeichnet. Den Tanzzug der insgesamt 37 Tanzpaare führen die weltlichen und geistlichen Obrigkeiten an, ihnen folgen die Ständevertreter der Stadt. Am Ende des Reigens tanzen die damals am niedrigsten gestellten Vertreter der Gesellschaft: Bauer, Koch, Heide, Jude und Blinder. Sterben müssen sie jedoch alle.
Die 1362 erbaute Kirche San Vigilio in Trient mit dem bekannten Totentanz von Simone Bascheni
Auch in der Steiermark gibt es einen bekannten zeitgenössischen Künstler, der sich mit dem Totentanz-Motiv auseinandersetzt: der aus Graz stammende Bildhauer und Künstler Manfred Erjautz. 1966 geboren, besuchte er in seiner Jugend in Graz an der HTBLA Ortwein den Zweig Bildhauerei und studierte anschließend von 1985 bis 1990 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Bruno Gironcoli. Erjautz lebt in Wien, gilt als einer der führenden Vertreter der heutigen Bildhauergeneration und hat bereits mit unterschiedlichsten Ausstellungen und Arbeiten im öffentlichen Raum künstlerische Meilensteine gesetzt. Als Mitglied der Wiener Secession und von Forum Stadtpark setzt er sich in seiner Kunst mit existenziellen Themen auseinander. Im Frühjahr und Sommer 2022 stellte er im Kulturzentrum “Kultum” bei den Minoriten eine mehr als 50-teilige Totentanzserie aus und orientierte sich dafür am bekannten Basler Totentanz. Erjautz transportierte dabei den im Spätmittelalter so ikonischen Umgang mit dem Tod in die Gegenwart und verband ihn mit dem technischen Fortschritt und den neuen Medien des 21. Jahrhunderts. In seiner Ausstellung findet sich unter anderem ein auf Augenhöhe schwebendes Skelett, das bei Berührung einen Wirbelsäulentanz beginnt und Totentanz-Originalmotive auf Holzschnitten und Kupferstiche, die mit dem Massenmedium des 21. Jahrhundert – dem Handy – digital bearbeitet, mit gegenwärtigen Attributen verschmolzen und durch den Drucker geschickt wurden.
Das Motiv des tanzenden Todes mit den noch-Lebendigen, gilt für Erjautz als zeitlos: Unsere Gegenwart besteht aus Krieg in Europa, den Schrecken einer tödlichen Pandemie und den existenziellen Sorgen und Ängsten, die mit der sich verändernden Realität einhergehen. In Bildern und Skulpturen kann diese Angst vor der Vergänglichkeit und dem Tod fassbar gemacht werden.
Immobilien werden auch in Zukunft attraktiv bleiben, prognostiziert Rainer Stelzer, Vorstand der RLB Steiermark. Es müssen aber wichtige Entwicklungen beachtet werden.
Werden Immobilien in Zukunft attraktiv bleiben oder ist ein Rückgang zu erwarten?
RAINER STELZER: Immobilien und die Wohnraum-Finanzierung bleiben auch in Zukunft trotz steigendem Zinsumfeld nachgefragt und bleiben weiterhin attraktive Veranlagungsformen. Bei steigenden Zinsen kann man mit Immobilien weiter Erträge generieren und Immobilien bleiben weiter ein sicherer Hafen. Auf Grund etwa indexgebundener Mieterträge bieten sie sogar einen teilweisen Schutz gegen die steigende Inflation. Natürlich darf man weiterhin die Inflations- und die Zinsentwicklung und die Kaufpreis- und Mietentwicklung nicht außer Acht lassen und muss diese laufend marktkritisch betrachten. Folglich stellen wir ausgewogene und sensitive Finanzierungen für Kunden bereit, die auch bei Verschärfungen am Immobilien- oder Kapitalmarkt gemäß den Regularien konform bleiben. Die Entwicklungen bei der Immobilien- und Projektfinanzierung sowie den Institutionellen Kunden stimmen uns weiter optimistisch für die kommenden Jahre.
Was bedeutet das für Kund:innen?
STELZER: Die Bauwirtschaft leidet nach wie vor unter Rohstoffengpässen und stark volatilen Materialpreisen. Diese Entwicklungen offenbaren, dass regionale Wertschöpfung und Produkte für die heimische Wirtschaft immer wichtiger werden. Aktuell sind die Zinsen bereits eindeutig im Steigen begriffen. Ein Ende der Negativzinsphase ist noch für heuer zu erwarten. Auf lange Sicht ist mit einem Ansteigen der Zinsen zu rechnen. Es empfiehlt sich daher ein mit der Bank abgestimmtes Zinsmanagement. Wichtig für Kunden ist daher ein Partner, der rasch hilft und langfristig denkt. Daher ist eine Spezialberatung, wie jene unserer Mitarbeiter, die alle Eventualitäten im Projektgeschäft kennt und miteinbeziehen kann, gefragt. Wir betreuen als diskreter, greifbarer Finanzierungspartner Kunden in der Steiermark, in Wien sowie im Süden Deutschlands. Unsere Expert:innen für Immobilien- und Projektfinanzierung und institutionelle Kunden finden mit höchstem Einsatz optimierte Lösungen für Kundenanliegen. Etwa durch eine Standort- oder Mietpreisanalyse, bei der ideale Standorte und Objekte bezogen auf Kundenanfragen gefunden werden.
Was sollten Käufer:innen aufgrund dieser Entwicklungen beachten?
STELZER: Es ist aktuell und künftig sorgfältig auf die Angebots- und Nachfrageentwicklungen zu achten. Daher muss man sich die jeweiligen Asset-Klassen und die jeweiligen Regionen für sich und in Kombination genau ansehen und analysieren. Da das Angebot nachhaltiger Objekte weiter große Nachfrage erfahren wird, interessieren sich Käufer neben den Ballungszentren auch immer mehr für die umgebenden Regionen. Den Markt wird mittelfristig das Thema Nachhaltigkeit mit ESG-Kriterien verändern. Nachhaltige Immobilienwirtschaft wird bei Investoren, Nutzern und Banken daher weiterhin eine wesentliche Rolle einnehmen. Daher muss man noch genauer die nachhaltige Rentabilität, die ESG-Einflüsse und den speziellen Nutzen der Immobilie in den Vordergrund rücken. Mögliche Fehler werden nicht mehr so leicht vom Markt korrigiert werden können wie in den letzten Jahren. Also bedarf es Profis auf allen Ebenen, um weiterhin möglichst erfolgreich zu bleiben.
Stichwort Nachhaltigkeit: Wo liegt hier der Fokus der RLB Steiermark?
STELZER: Wichtige Themen sind die EU-Taxonomie, Ressourcenschonung und möglichst große Klimaneutralität durch den möglichst geringen Energieverbrauch. Vor diesem Hintergrund werden alle Immobilien aktuell in Richtung Nachhaltigkeit geprüft beziehungsweise bereits entwickelt und umgesetzt. Jedes Produkt am Immobilienmarkt muss sich in Bezug auf Regularien und Zertifizierung beweisen. Raiffeisen hat in diesem Feld bereits langjährige Erfahrung in der Projektentwicklung. Ferner beraten wir Kund:innen zielorientiert und mit dem notwendigen Know-how in diesem komplexen Feld. Unsere Experten bieten für Kund:innen Informationen an, die ESG-konforme Gebäude errichten oder welche auf diesen Standard sanieren wollen..