Alpakawanderung, Eseltrekking & Ponywalk

Nespresso einmal ganz anders – nämlich als attraktiver Lamahengst in allen Kaffeschattierungen von Espresso bis Latte Macchiato. Er ist eines der Tiere, mit denen sich Züchterin Michelle Kaufmann auf Wanderung begibt. Sie bietet rund um Tragöß und im Frühling auch rund um den Grünen See Spaziergänge mit Lamas und Alpakas an.

„Wir finden für jeden Gast das richtige Tier“, erzählt sie. Die große Herde bietet Charaktere von ruhig bis flott. Nach einer kurzen Einschulung geht´s los, die Züchterin weiß, in welcher Reihenfolge die Alpakas und Lamas am liebsten gehen – wir Menschen müssen uns danach richten. Ich finde den Spaziergang gemütlich und die Tiere bringen mich mit ihren ulkigen Gesichtern, den Knopfaugen und den lustigen Frisuren immer zum Schmunzeln. Beim Plaudern mit Michelle erfahre ich auch, dass es wichtig ist, gelassen zu sein und entspannt, dann spazieren die Alpakas am liebsten mit. Wer zu ungeduldig ist (wie ich oft), der überträgt das auf die flauschigen Begleiter und deshalb bleibt Nespresso mit mir auch immer wieder stehen. Alpakas und Lamas lehren also Gelassenheit.

Geeignet ist so ein kurzer Ausflug für Kinder ab etwa acht bis neun Jahren und natürlich für alle Menschen, die sich gerne in der Natur bewegen und fit sind, also von neun bis neunzig plus. Nach einer leichten Wanderung gustiere ich noch im Alpaka-Shop, ich habe bereits einige Mützen und Schuheinlagen, die bei Kälte herrlich wärmen. 

Sehr viele Züchter bieten in der Steiermark Alpaka-Spaziergänge und Produkte aus dem weichen Vlies an; unter anderem in der Nähe des Schöckl, bei Stainz, im Almenland usw. Amüsant finde ich persönlich auch Rundgänge mit Eseln, ich habe bereits zweimal Esel-Trekking miterlebt, einmal an der südsteirischen Grenze entlang und das andere Mal rund um Pöllau. Vorbei an herrlichen Wiesen und Bauerngärten im Frühling, mitten durch den Wald und – vor der Ankunft in Pöllau – mit herrlichem Blick auf die Pfarrkirche und den Ort. Wer gerne fotografiert, wird hier viele idyllische Motive finden. Und man kann herrlich lustige Esel-Mensch-Selfies machen. Dabei können schon einmal Haare oder Zopf zart angeknabbert werden, doch mit einer Karotte sind die grauen Langohren leicht abzulenken. 

Esel sind genauso wie Alpakas äußerst liebenswürdig. Die „Sturheit“, die man ihnen andichtet, ist nichts weiter als überlegte Vorsicht. Alles, was neu ist, lassen sie erst einmal sacken, überlegen, ob es gut für sie ist – und dann erst gehen sie weiter. Die bisher letzte tierische Wanderung habe ich für „Bei Tier daheim“ (jeden Dienstag in „Steiermark heute“, 19 Uhr, ORF2) in Tobis bei Passail gedreht. Im Rahmen von „Urlaub am Bauernhof“ bei Familie Wild kann man als Gast viel Zeit mit den Miniponys verbringen. Den 150 Jahre alten schönen Stall ausmisten, striegeln helfen, die Tiere füttern und mit ihnen auch spazieren gehen. Auch hier gibt es von klein bis größer, von ruhig bis temperamentvoller verschiedene Ponycharaktere. Ich bekomme mit Kathrin einen kleinen Schlingel – warum, weiß ich auch nicht genau. Mein Fazit ist, egal ob Alpaka, Esel oder Pony: Die Tiere sorgen mit ihrer Art und ihrem charmanten Wesen bei mir immer sofort für gute Laune. Das, verbunden mit Bewegung in schöner steirischer Landschaft und gemeinsam mit anderen TierfreundInnen, ist ein herrliches Erlebnis. Also, suchen Sie sich im Internet einen tierischen Spaziergang in der Region Ihrer Wahl und schwingen Sie fröhlich die Hufe bzw. die Beine.


Text von Renate Rosbaud
Bilder von Sternenglückfotografie
Beitrag veröffentlicht am 28.03.2023