Mehr Fahrsicherheit im Alter

Ein fortschreitender Grauer Star erhöht das Unfallrisiko für Verkehrsteilnehmer. In einer Studie zeigt die Universität Innsbruck dass sich die Fahrsicherheit nach der OP erhöht.

Für ältere Menschen bedeutet Mobilität oft Freiheit. Erkrankungen schränken diese jedoch teilweise ein – vor allem auch jene der Augen. Experten gehen davon aus, dass von Grauem Star betroffene Autolenker doppelt so oft in Unfälle verwickelt sind, wie Patienten, die sich einer Operation unterziehen.

Bei den meisten Menschen wird die Augenlinse etwa ab dem 40. Lebensjahr steifer, dann trüber. Ein grauer Star entwickelt sich. Bei einer sogenannten Kataraktoperation wird unter örtlicher Betäubung mit Ultraschall und extrem kleinen Schnitten die trübe Linse zerkleinert und gegen eine klare Kunststofflinse ausgetauscht. Der Vorgang dauert pro Auge etwa 15 Minuten und wird üblicherweise mit wenigen Tagen Abstand nacheinander durchgeführt.

„Die Ergebnisse unserer Studie unterstreichen die Bedeutung der Kataraktoperation für die Straßenverkehrssicherheit älterer Verkehrsteilnehmer“, sagt Studienleiter Claus Zehetner von der Innsbrucker Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie. Ein beidseitiger Linsenersatz verbessert sowohl die Sehschärfe als auch das Kontrastsehen wesentlich.

Es zeigte sich auch, dass sich der Anhalteweg bei den operierten Führerscheinbesitzern im Vergleich zu den nicht operierten bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 50 Kilometern pro Stunde um 2,3 Meter – eine Zebrastreifenbreite – verkürzt hat. Lassen auch Sie Ihre Augen überprüfen.

05.07.2021
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