Bei Untersuchungen an 640.000 Probanden sind Wissenschaftler auf ein Gen gestoßen, das offenbar vor Fettleibigkeit schützt.
Zwei Milliarden Menschen weltweit sind laut WHO übergewichtig. Betroffen sind nicht nur die westlichen Industrienationen, die Schwellenländer ziehen in hohem Tempo nach. Selbst in armen Ländern ist der Anteil im Steigen begriffen. Die medizinischen Folgen sind bekannt: Übergewicht erhöht das Risiko für Diabetes und Herzinfarkte und könnte in den nächsten Jahren das Rauchen als Hauptursache für Krebs ablösen.
Gene, die die Fetteinlagerung im Bauchraum begünstigen, und solche, die den Gusto auf Süßigkeiten, Alkohol und Snacks erhöhen, sind bereits erkannt. Welche aber schützen vor Übergewicht? Stoffwechselforscher Luca Lotta vom Biotech-Unternehmen Regeneron hat eine seltene Variante des Gens GPR75 im Tierversuch als Garant für Schlankheit eruiert. Lotta gegenüber dem ORF: „Bei MC4R, einem anderen der von uns identifizierten Gene, wird bereits untersucht, ob es sich für eine Schlankheitspille eignen könnte.“ Darauf setzt man freilich auch bei dem neu entdeckten Gen.
Allerdings gilt auch: Durch ein hohes genetisches Risiko ist man nicht gleich dem Schicksal ausgeliefert. Manche bleiben trotz ihrer nachteiligen Gene schlank. Möglicherweise gibt es bisher unentdeckte Gene, die den negativen Effekt lindern – oder die Betroffenen haben sich einfach für einen gesunden Lebensstil entschieden. Wie gesund leben Sie?