Kochst du schon oder kaufst du noch?

Die Suche nach dem richtigen Futter für den Hund

Ein paar gratis Abfälle vom Fleischhauer, Küchenreste, Pansen, ein Knochen, fertig. So sah vor vielen Jahren meist die Mahlzeit für den Haus- und Hofhund aus.

 Heute hat sich die Ernährung des Vierbeiners zu einer wahren Wissenschaft entwickelt, die man oft nicht wirklich durchblickt. Fertigfutter oder selbst kochen, Nass- oder Trockenfutter oder gleich roh, sprich „barfen“?

Mit Nahrungsergänzungen oder ohne?

Hundebesitzer:innen und Tierärzt:innen werden wohl unterschiedliche Meinungen dazu haben. Und darauf schwören, dass ihre Fütterungsmethode die richtige und gesündeste ist.

Meine Ilvy, eine mittlerweile 5 Jahre alte Whippethündin, bekam von Anfang an Trockenfutter, wie von der Züchterin empfohlen. Ein hochwertiges Produkt, das seinen Preis hatte. Es war praktisch, vor allem zum Mitnehmen, man konnte es auch als Leckerli zwischendurch verwenden. Und es hat ihr geschmeckt.

Irgendwann bekam Ilvy Probleme mit der Verdauung und zwei Tierärzte empfahlen mir, selbst zu kochen. Hühnerfleisch mit Reis und Gemüse. Ob es billiger war als Fertignahrung? Eher nicht, denn ich habe Bio-Gemüse und oft auch Biofleisch gekauft. Zur Abwechslung gab es Karotten oder Zucchini mit Rinderfaschiertem, auch in Bioqualität. Denn da konnte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Einmal Faschiertes gewürzt und zu Sugo verkocht für uns Zweibeiner und das andere Mal das reine Fleisch gekocht und ungewürzt für den Hund. Praktisch – und geschmeckt hat auch dieses selbst zubereitete Futter meiner Ilvy hervorragend. Irgendwann spielte die Hunde-Verdauung aber komplett verrückt und es folgte eine komplette Futterumstellung. Auf Nassfutter aus der Dose mit Wildfleisch und Gemüse. Ergänzt mit Enzympulver für die Bauchspeicheldrüse und gemahlenen Flohsamen – beides Produkte, die auch vielen Menschen guttun. Ilvy liebt auch dieses Fressen. Das Wichtigste ist aber, die Verdauung funktioniert wieder einwandfrei – zur Freude von Frauli, das nachts nicht mehr mehrmals aufstehen und Gassi gehen muss.

Nur mit „barfen“, also roh füttern, konnte ich mich nicht anfreunden. Viele schwören darauf, es sei die richtige Ernährung, weil der Hund vom Wolf abstammt. Andere sagen – auch manche Tierärzte – da seien oft nicht die richtigen Nährstoffe dabei.

Eine Wissenschaft für sich – das Hundefutter

Welche Futterart aber war am günstigsten? Ich finde, das ist schwer zu sagen. Es gibt sowohl von Frischfleisch (gekocht oder roh), Trocken- oder Nassfutter jeweils sehr günstige, mittelpreisige bis hochpreisige Produkte. Wie bei allem. Was man kauft, hängt von der persönlichen Geldtasche ab und was man für Hundefutter ausgeben möchte.

Welches das beste Futter ist, weiß ich ehrlich gesagt auch heute noch nicht. Man wird einfach von zu vielen verschiedenen Expertenmeinungen verwirrt. Wenn Ilvy das Trockenfutter gut vertragen hätte, würde ich das wahrscheinlich heute noch geben. So wie viele Hundebesitzer:innen. Ich glaube, es ist sicher jenes Fressen optimal, mit dem der Hund gesund ist, das Fell glänzt, die Haut schön ist und nicht juckt, die Verdauung klappt und er munter und zufrieden ist.

Nur eines ist sicherlich nicht gut – wenn auch leider allzu oft gut gemeint: gewürzte und fettige Essensreste, Kuchen, Käse und Schinken.Also, ob sie selbst kochen oder lieber kaufen: Solange ihr geliebter Wauzi es gut verträgt und gesund ist, bleiben Sie dabei. Sonst holen Sie sich Rat beim Tierarzt oder der Tierärztin.

Mahlzeit!

Text von Renate Rosbaud
Beitrag veröffentlicht am 16. Jänner 2023