Leben mit Zöliakie

Zöliakie ist eine lebenslange Autoimmunerkrankung aufgrund einer Überempfindlichkeit gegenüber Gluten. Betroffene müssen konsequent eine glutenfreie Diät einhalten.

Jeglicher Verzehr von Gluten, ob beabsichtigt oder nicht, kann schwere Folgen für die Gesundheit haben. Die Med Uni Graz hat im Rahmen des EU-Projekts „CD SKILLS“ das Ziel, das Bewusstsein für die Erkrankung zu schärfen. Durch eine Glutenunverträglichkeit kommt zu einer Überreaktion des Immunsystems und einer chronischen Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Etwa ein Prozent der Bevölkerung leidet an dieser Erkrankung. Neun von zehn Betroffenen sind sich dessen aber nicht bewusst, da die Symptome sehr unterschiedlich sein können.

„Häufige Magen-Darm-Probleme, Mangelernährung und Gewichtsverlust können darauf hindeuten“, erklärt Projektkoordinatorin Almuthe Hauer von der Med Uni Graz. Zöliakie wird meist bereits im Kindesalter diagnostiziert. Im Allgemeinen kann die Erkrankung aber in jedem Alter auftreten. Frauen sind doppelt so oft betroffen wie Männer. Auch erbliche Faktoren dürften eine Rolle spielen, denn bis zu 18 Prozent der Verwandten ersten Grades von Betroffenen haben ebenfalls eine Zöliakie.

Nach der Diagnose fühlen sich Betroffene stark eingeschränkt, zumal sie viele Lebensmittel vom Speiseplan streichen müssen. Das Klebereiweiß steckt in vielen Backwaren und getreidehaltigen Produkten wie Brot, Nudeln, Pizza oder Müsli. Für zahlreiche Lebensmittel gibt es glutenfreie Varianten, die allerdings wesentlich teurer sind. Zu glutenfreien Getreidesorten gehören Reis, Mais, Hirse, Buchweizen, Amaranth oder Quinoa.

„Neben einer lückenlos glutenfreien Ernährung, die auch für symptomlose Patientinnen und Patienten dauerhaft unerlässlich ist, müssen anfangs oft Mangelzustände ausgeglichen werden, die Folge der Darmentzündung und gestörten Nährstoffaufnahme ins Blut sind“, so ihre Empfehlung.

12.07.2021
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