Gut leben trotz Inkontinenz

Etwa eine Million Österreicher leiden an einer Blasen- oder Darmschwäche. Scham und Hilflosigkeit bestimmen häufig den Alltag von Betroffenen. Die Welt-Kontinenz-Woche gibt Hilfestellungen.

Laut WHO ist Inkontinenz eine der häufigsten Krankheiten. Zwischen 10 und 15 Prozent der Weltbevölkerung leiden darunter. Je älter man wird, desto eher werden Blase oder Darm schwach. Aus Scham besprechen viele Betroffene das Problem nicht einmal mit ihrem Arzt. „Inkontinenz ist zwar nicht gefährlich, jedoch enorm belastend“, sagt Michaela Lechner, Präsidentin der Medizinischen Kontinenzgesellschaft Österreich und Fachärztin für Chirurgie mit Spezialgebiet Proktologie. Viele ziehen sich aus Angst vor einem „peinlichen Missgeschick“ immer mehr zurück und vereinsamen.

Hilfe gibt es jedoch in jedem Fall. Sie reicht von gezieltem Beckenbodentraining über Medikamente, bestimmten Verhaltensmaßnahmen bis hin zu einem chirurgischen Eingriff. „Dazu gibt es wertvolle Hilfs- und Hygienemittel, die Betroffenen helfen, trotz ihrer Blasen- oder Darmschwäche wieder ein weitgehend normales Leben führen zu können“, informiert die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Heidi Anzinger. „Kontinenz- und StomaberaterInnen sind spezialisierte Pflegefachkräfte. Sie informieren, schulen und beraten.“

Im Fokus der heurigen Aktionswoche von 21. bis 25. Juni mit vielen virtuellen Vorträgen auf http://www.kontinenzgesellschaft.at stehen zahlreiche Fragen des Alltags: Kann ich trotz meiner Inkontinenz am sozialen Leben teilnehmen oder sogar reisen? Welche Hilfsmittel stehen zur Verfügung, sodass ich wieder einen weitgehend normalen Alltag leben kann? Was kann ich selbst dazu beitragen, um meine Kontinenz zu erhalten bzw. zu verbessern?

Im Anschluss an die Welt-Kontinenz-Woche werden die Videos im YouTube-Kanal der MKÖ zur Verfügung stehen: http://www.youtube.com/kontinenz

14.6.2021