Von der Bedeutung des Hörens

Die meisten Reize aus der Außenwelt erreichen den Menschen auf akustischem Weg.

Das Ohr nimmt ununterbrochen Schall auf (Töne, Geräusche, Worte) und leitet diese Reize ans Gehirn weiter. 90 % der Informationen, die das Gehirn erreichen, tun dies über die Ohren. Das Ohr verbindet uns mit der Welt und trainiert unser Zentralnervensystem. Denn vieles, was wir hören, macht im wahrsten Sinne des Wortes Sinn: Worte, die uns informieren, Musik, die uns ablenkt oder Vogelstimmen, die uns entspannen – akustische Signale haben Wirkung.

Schwerhörigkeit als Risikofaktor

Menschen, die im fortgeschrittenen mittleren Alter schwerhörig sind, haben ein größeres Risiko, an Demenz zu erkranken. „Das Gedächtnis braucht Stimulation, damit die geistige Leistungsfähigkeit erhalten bleibt. Menschen, die schlecht hören, ziehen sich oft in ihrem Sozialleben zurück und haben so weniger Impulse für ihr Gehirn“, betont Alzheimer-Experte Prof. Robert Perneczky. Außerdem: Je mehr man sich auf‘s Hören konzentrieren muss, desto höher ist auch der Aufwand für unser Gehirn. Letzten Endes bleibt zu wenig Reserve, um sich Dinge merken zu können. „Wer schlecht hört, braucht die Reserven seines Gehirns auf. So wird man anfälliger für eine Demenz.“ Schwerhörigkeit im mittleren Alter ist zwar kein Vorbote für eine spätere Demenz, allerdings ein Risikofaktor.

Michael Pichler – Business Development

Prävention als wichtiger Bestandteil von aktivem und gesundem Altern

Weil das Ohr den Hauptteil der Reizzufuhr für das Gehirn übernimmt, ist die zunehmende Lärmbelastung für Menschen ein hoher Stressfaktor, der auch zu sehr ernsten Erkrankungen führt. Lärmschwerhörigkeit ist eine der häufigsten Berufserkrankungen in Österreich. Die Möglichkeiten zur Vorbeugung einer nicht angeborenen Schwerhörigkeit sind vielfältig. Lärmeinwirkungszeit und -intensität sollten möglichst gering gehalten werden, zudem sollte ein Gehörschutz gezielt eingesetzt werden.

„Unser Gehör ist die Basis für Kommunikation und soziale Interaktion. Umso wichtiger ist es, seine Ohren nicht nur bestmöglich zu schützen, sondern eine Hörminderung auch rechtzeitig mit Hörgeräten zu versorgen“, erklärt Ing. Lukas Schinko, CEO der Neuroth-Gruppe.

In die gleiche Kerbe schlägt auch Michael Pichler von Human.technology Styria GmbH (HTS): „Gesundheit ist wohl das wertvollste Gut des Menschen, umso wichtiger ist es diese zu bewahren, vor allem im fortgeschrittenen Alter. Dieses Ziel langfristig zu verfolgen ist Teil unseres Leitprojekts Referenzregion für Active and Healthy Ageing (AHA) in der Steiermark.“ Das Projekt dient zum internationalen Austausch von innovativen Ideen, Produkten und Konzepten und möchte mit vielfältigen Aktionen die gesunden Lebensjahre der ÖsterreicherInnen um mindestens zwei Jahre verlängern.

Mehr Infos unter: http://www.humantechnology.at/aha

© shutterstock & Barbara Majcan
4.8.2021