Healthy Ageing – Region Steiermark

Die Autonomie und Gesundheit der Bevölkerung bis ins hohe Alter zu ermöglichen, ist das übergeordnete Ziel der Steirischen AHA-Referenzregion – eine von 103 europäischen Referenzregionen und die einzige in Österreich. 

Im Alter länger gesund bleiben – um das zu erreichen, müssen Lebensqualität, Aktivität und Gesundheit der Menschen bis ins hohe Alter gefördert und verbessert werden. Neue Technologien und Digitalisierung können dabei unterstützend eingesetzt werden, um die Autonomie und soziale Integration der Bevölkerung bis ins hohe Alter zu ermöglichen. Gesundheit, Sicherheit, Orientierung sowie Motivation spielen dabei sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen eine wichtige Rolle. Innovative Produkte und Dienstleistungen, welche die bedürfnisorientierte Versorgung der älteren Bevölkerung in der Steiermark gewährleisten, müssen nicht nur entwickelt, sondern auch eingesetzt werden. Die generationenübergreifende Zusammenarbeit spielt dabei eine wichtige Rolle. Auch in aktuellen Forschungsprojekten wie „I-CARE-SMART“ (wir berichteten) rückt der Fokus immer weiter in Richtung bedarfs- und benutzerorientierte Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen.

„Für das kommende Jahr haben wir für die AHA-Referenzrregion Themenschwerpunkte definiert, in welchen wir großes Potenzial sehen“, so Michael Pichler, seitens Human.technology Styria (HTS) der Verantwortliche für die AHA-Referenzregion. „Wir werden besonderes Augenmerk auf Themen wie Digital Health und AAL-Systeme (Ambient Assisted Living = altersgerechte Assistenzsysteme), Ernährung, alter(n)sgerechtes Design sowie die Ausprägung einer „Gesundheitsdestination“ in der Südoststeiermark (Bad Radkersburg und Bad Gleichenberg) legen“, so Pichler.

Digitalisierungsschub 2020

Speziell die Bereiche „Digital Health“ und „AAL-Systeme“ gewannen durch die Corona-Krise an Sichtbarkeit. „Es gilt, den Status Quo und die Möglichkeiten in diesen beiden Themenbereichen aufzuzeigen sowie die Innovationskraft steirischer Unternehmen auf diesem Gebiet hervorzuheben. Damit werden wir bereits im Rahmen unserer Veranstaltung „Digital Health & AAL – eine neue Normalität“ am 22.10. beginnen“, meint Pascal Mülner, Business Developer im Bereich Digitalisierung bei HTS. Als Key Note Speaker konnte mit Prof. Dr. Siegfried Meryn ein ausgewiesener Digital Health-Experte gewonnen werden.

Wir stehen am Beginn einer spannenden Reise. Digitalisierung soll nicht nur helfen, unser Gesundheitssystem zukunftsfit zu machen, sondern  auch die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung deutlich zu verbessern. Speziell in der Prävention leistet die Digitalisierung wertvolle Dienste. Diese reichen von der Früherkennung z. B. bei der frühzeitigen Erkennung von malignen Hautveränderungen bis hin zu Ganganalysen bei älteren Menschen zur Sturzvermeidung. Tragbare Systeme zur Erfassung von Vitalparametern, sogenannte Wearables, erfahren aktuell einen Aufwind und werden mittlerweile nicht nur im Fitness-Bereich eingesetzt; sie können zukünftig auch vermehrt die Rolle eines „Schutzengels“ übernehmen, etwa für die Überwachung von Herz-Kreislaufpatienten.

Großes Potential versprechen auch die digitalen Therapieangebote. Sie können den Nutzer bei der Durchführung von Übungen unterstützen beziehungsweise zur Einhaltung eines gesunden Lebensstils motivieren. Darüber hinaus kann auch der Therapieerfolg dokumentiert und eventuell auch belohnt werden.

Generationen & Design

Beim Thema „alter(n)sgerechtes Design“ möchte man seitens des HTS-Clusters unter anderem DesignerInnen vermehrt in den Produktgestaltungsprozess einbinden, um neue Impulse für bedarfsgerechte Produkte zu generieren. Auf diesem Gebiet arbeitet HTS sehr eng mit dem steirischen Kreativwirtschafts-Cluster „Creative Industries Styria“ zusammen. „Barrierefreies Wohnen bedeutet nicht, Abstriche beim Design machen zu müssen“, sagt Pichler, und weiters: „Man muss nicht der Generation 65+ angehören, um neue Funktionalitäten in seinem Wohnraum kennen und schätzen zu lernen.“

Ernährung als Schlüsselfaktor

Ein Schlüsselfaktor in der Prävention ist und bleibt die gesunde Ernährung. „Nutraceuticals“, der Begriff ist eine Kombination aus den englischen Begriffen „nutrition“ (Ernährung) und „pharmaceutical“ (Arzneimittel), sind dabei Nahrungsmittelbestandteile, die von medizinischem und gesundheitlichem Nutzen sind. HTS wird deshalb das Thema „Nutraceuticals“ verstärkt aufgreifen und analysieren, wo man diese Produkte prophylaktisch oder auch therapeutisch einsetzen kann. 

 

„Wir sind zuversichtlich, dass sich die AHA-Referenzregion Steiermark in den kommenden Jahren zu einem Vorzeigemodell entwickeln wird.“  – Dr. Johann Harer, Geschäftsführer des Humantechnologie-Clusters

Destination Gesundheit

Im Bereich des Gesundheitstourismus hat die Steiermark einiges zu bieten. Dieses Angebot soll speziell für die südoststeirische Thermenregion geschärft werden. Es gilt, für diese Region ein Angebot auszuformulieren, das klar erkennbar und international positionierbar ist und die Region als herausragende Gesundheits- und Tourismus-Destination ausweist. Die Entwicklung eines solch einzigartigen Angebot-Pakets kann als Beispiel für weitere Gesundheitsregionen dienen, auch europaweit. „Wir sind zuversichtlich, dass sich die AHA-Referenzregion Steiermark in den kommenden Jahren im europäischen Kontext zu einem Vorzeige-Modell entwickeln wird, sowohl im Bereich der Prävention als auch bei der optimalen Versorgung älterer MitbürgerInnen“, meint Johann Harer, Geschäftsführer bei Human.technology Styria.

 

Beitrag veröffentlicht am 14. Oktober 2020
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