Offene Fragen zum Impfstoff-Kandidaten

Biotech und Pfizer haben Erfolge bei der Entwicklung eines CoV-Impfstoffs verlautbart, es sind allerdings noch einige Fragen ungeklärt. Die EU hat einen Vertrag mit den Pharmaunternehmen geschlossen. Die Mehrheit der Österreicher ist offen für die Impfung.

Allerdings sind noch viele Fragen offen. „Die genauen Daten zu den Zwischenergebnissen sind uns aber noch nicht zugänglich“, kommentierte Ursula Wiedermann-Schmidt, Impfexpertin und Leiterin des Instituts für Spezifische Prophylaxe und Tropenmedizin an der Medizinuni Wien im Ö1-Morgenjournal am Dienstag. Noch keine Antwort gibt es auf die Frage, wie lange die Impfung vor Covid-19 schützt.

Leif-Erik Sander, Leiter der Forschungsgruppe Infektionsimmunologie und Impfstoffforschung an der Berliner Charité, betonte, auch zu möglichen Nebenwirkungen lasse sich noch nicht allzu viel sagen. Der Beobachtungszeitraum für relevante Impfnebenwirkungen sei noch zu kurz. Unklar sei auch, ob der Impfstoff in verschiedenen Gruppen – insbesondere Risikogruppen wie älteren Menschen – gleichermaßen effizient wirkt und wie sehr die Impfung vor schweren Verläufen von Covid-19 schützt.

Von einer hohen Wirksamkeit von mehr als 90 Prozent zeigten sich Experten überrascht. Clemens Wendtner von der München Klinik Schwabing: „Dies ist bemerkenswert, da viele laufende Impfstudien zu Covid-19 derzeit lediglich eine Erfolgsquote von mindestens 50 Prozent voraussetzen.“ Auch die US-Zulassungsbehörde FDA hatte eine Wirksamkeit von 50 Prozent als Mindestwert für eine mögliche Zulassung festgelegt. Die EU-Kommission hat bereits einen Vertrag mit den Pharmafirmen Biontech und Pfizer geschlossen. In einem Vorvertrag mit den beiden Unternehmen sicherte sich die EU-Kommission 200 Millionen Dosen. Für weitere 100 Millionen gibt es eine Option.

Rund 54 Prozent der Österreicher würden sich übrigens gegen Covid-19 impfen lassen, sollte es einen Impfstoff geben. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Online-Umfrage des Marktforschungsinstituts GfK unter 1.005 Teilnehmern, die von Ende September bis Anfang Oktober durchgeführt wurde.

Beitrag veröffentlicht am 11. November 2020
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Lockdown ab Mitternacht

Während die Infektionszahlen weiter steigen, soll der zweite Lockdown eine Trendwende bringen. Die Regeln gelten ab 3. November.

In den heimischen Spitälern wird die Lage brisanter: Um 78 mehr Intensivpatienten wurden innerhalb einer Woche verzeichnet. Am Montag befanden sich bei 4.135 Neuinfektionen binnen eines Tages 2.161 Patienten im Krankenhaus. Das sind um 213 Menschen mehr als gestern. Vor allem das Personal könnte zuallererst knapp werden, warnen Intensivmediziner.

Eine Trendwende mit Mitte November soll durch den neuerlichen Lockdown ab morgen erreicht werden. Die Regeln treten ab Mitternacht in Kraft. Mit einer Ausgangssperre zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr früh sollen private Feiern unterbunden und soziale Kontakte minimiert werden.

Tagsüber gibt es auch für Treffen in Gärten, Garagen und Schuppen Einschränkungen. Erlaubt sind nur Personen aus einem zweiten Haushalt, die Sechs-Personen-Obergrenze darf nicht überschritten werden. Ausgangsbeschränkungen gibt es tagsüber keine. Spaziergänge oder Joggen sind auch abends erlaubt. Darüber hinaus dürfen Lebenspartner nach 20 Uhr noch besucht werden.

Freizeiteinrichtungen wie Fitnessstudios, Tanzschulen und Hallenbäder schließen. Dasselbe gilt für Theater und Kinos. Kontaktsportarten im Freien sind untersagt, darunter fällt beispielsweise auch Fußball. Gibt es keinen Körperkontakt – etwa Golf, Tennis oder Leichtathletik – bleiben die Outdoor-Sportstätten zugänglich.

Schulen und Kindergärten bleiben offen, in der Oberstufe hält aber Homeschooling wieder Einzug. Geschäfte werden grundsätzlich nicht geschlossen, allerdings gibt es je nach verfügbarer Fläche – ein Kunde pro zehn Quadratmeter – Zugangsbeschränkungen. Touristen dürfen nicht mehr in Hotels nächtigen, nur Geschäftsreisenden ist das erlaubt.

Beitrag veröffentlicht am 2. November 2020
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Allerheiligen-Wochenende im Zeichen von Corona

Neue Maßnahmen werden von der Regierung am Samstag bekanntgegeben. Gottesdienste auf Friedhöfen entfallen, stattdessen ist eine Do-it-yourself-Segnung möglich.

Die CoV-Ampelkommission hat entschieden: Ganz Österreich wird auf Rot gestellt. Es ist eine Premiere. Bei keiner Schaltung bislang wurde eine Gesamteinschätzung vorgenommen. Zusätzlich gibt es Risikoeinstufungen auf Bundesländer- und Bezirksebene. In der Steiermark herrscht mit Ausnahme des gelben Bezirks Murau Rot vor.

Die Regierung will am Samstag neue Schritte gegen die Ausbreitung des Coronavirus bekanntgeben, ein neuerlicher Lockdown wird erwartet. Sollten die derzeit hohen Neuinfektionszahlen weiter steigen, drohe bereits „Mitte, Ende November“ die Überlastung der Intensivstationen, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Wie genau ein zweiter Lockdown aussehen wird,

An den Tagen rund um Allerheiligen, die sonst von vielen Gräbersegnungen und zahlreichen Familientreffen bestimmt werden, wird in diesem Jahr allerorts Zurückhaltung nahegelegt. Die Bischofskonferenz rät von größeren Familienzusammenkünften ab, Gottesdienste auf den Friedhöfen entfallen überhaupt. Es gibt jedoch Übertragungen online, im Fernsehen und im Radio wie beispielsweise die Homepage der Diözese Graz-Seckau informiert. Viele Pfarren verteilen Weihwasserfläschchen für die eigene „Do-it-yourself“-Segnung der Grabstätten, da alle Getauften um Gottes Segen bitten dürfen.

Beitrag veröffentlicht am 30. Oktober 2020
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Corona-Regeln ändern sich

Die neue Verordnung gilt ab Sonntag und bringt mehr Abstandsvorgaben und strengere NMS-Pflicht mit sich.

Der Mund-Nasen-Schutz muss künftig eng anliegen. Gesichtsschilde und Kinnvisiere sind nach einer zweiwöchigen Übergangsfrist mit 7. November 2020 verboten. Beim Betreten öffentlicher Orte in geschlossenen Räumen  – etwa eine unterirdische Passage – ist wie bei Indoor- und Outdoor-Veranstaltungen ein Mund-Nasen-Schutz vorgeschrieben. Er ist auch in U-Bahn-Stationen, auf Bahnsteigen, Haltestellen, Bahnhöfen und Flughäfen verpflichtend. Wer aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen kann, muss das durch eine ärztliche Bestätigung nachweisen.

Der Abstand von einem Meter im öffentlichen Raum wird wieder als rechtsverbindlich verankert.  Ausnahmen: Personen, die in einem Haushalt leben, Gruppen bis höchstens sechs Personen plus maximal sechs Kinder bis 18 Jahre, Menschen mit Behinderungen und deren Begleitpersonen. Im Flugzeug sowie in öffentlichen Verkehrsmitteln kann der Mindestabstand in Ausnahmefällen unterschritten werden. Daher ist hier der MNS verpflichtend.

Neu ist, dass nach der Sperrstunde alkoholische Getränke im Umkreis von 50 Metern um einen Gastronomiebetrieb nicht konsumiert werden dürfen. Das gilt auch für Tankstellenshops mit Gastronomielizenz sowie für Imbissstände.

Beim Betreten von Alten-, Pflege- und Behindertenwohnheimen besteht ab Sonntag auch für Bewohner in nicht zum Wohnbereich gehörenden Bereichen eine NMS-Verpflichtung. Ausgenommen sind jene, denen das aus gesundheitlichen Gründen nicht zugemutet werden kann. Bei allen Schutzmaßnahmen sollen Härtefälle vermieden werden.

Was Proben und Aufführungen von Chören und Musikkapellen betrifft, dürfen im Amateurbereich künftig nur noch sechs Personen indoor und zwölf Personen outdoor teilnehmen. Bei Begräbnissen wird die Teilnehmerzahl mit 100 limitiert.

Ab heute sind 21 Bezirke beziehungsweise Regionen in sieben Bundesländern neu auf Rot gestellt. Einzig Kärnten hat noch keinen roten Bezirk.

Beitrag veröffentlicht am 23. Oktober 2020
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Stress sinkt, Sorgen wachsen

Lebenswertgefühl trotz Corona gestiegen, viele haben fallweise psychische Probleme,  Spazierengehen „Stresskiller“ Nummer Eins – die Ergebnisse einer Umfrage.

Corona verändert das heimische Gesundheitsbewusstsein, hat eine Umfrage der Allianz zu Tage gefördert. „Die Österreicherinnen und Österreicher betrachten ihr Leben auch in der Corona-Krise als sehr lebenswert. Gleichauf mit der Familie ist Gesundheit zum wichtigsten Faktor des Lebens geworden“, so Christoph Marek, Vorstand der Allianz Österreich im Zuge des neu erschienenen Allianz Gesundheitsbarometers.

hrend der Stress – privat wie beruflich – eher zurückgegangen ist, sind die Sorgen deutlich gewachsen. Bereits 68 Prozent sind fallweise von psychischen oder mentalen Problemen betroffen. Den Arztbesuch scheut immer noch jeder Vierte, um Ansteckungsgefahren zu vermeiden. Gleichzeitig sind Ärzte neben dem Internet die häufigste Informationsquelle. 63 Prozent der Bevölkerung achten mehr als bisher auf die Einhaltung von Hygienemaßnahmen.

Zugenommen hat in dieser Zeit auch der Stellenwert von Familie, Freunden und sozialen Kontakten, der noch vor Karriere, Partnerschaft und Freizeit liegt. 54 Prozent der Befragten gaben an, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, nicht zu rauchen, wenig Alkohol zu trinken und auf ausreichend Schlaf zu achten. 72 Prozent der Menschen fühlen sich insgesamt gesund – ein Wert, der seit Jahren weitgehend konstant geblieben ist. In erstaunliche Höhen ist während Corona aber das allgemeine Lebenswertgefühl gestiegen, nicht zuletzt durch die teilweise Entschleunigung: 8,26 auf einer zehnstufigen Skala.

Das Gesundheitsbarometer zeigt auch die Kehrseite der Medaille. Gerade die 14-29- Jährigen fühlen sich oft mit ihren Problemen allein gelassen. Zehn Prozent der Befragten haben wiederkehrende Angststörungen und Panikattacken. Es ist davon auszugehen, dass die Krise in den vergangenen Monaten diesen Negativtrend stark befeuert hat. Die Angst vor einer Corona-Infektion innerhalb der Familie ist mit 41 Prozent größer als die Angst, sich selbst anzustecken – davor fürchten sich laut Umfrage 29 Prozent.

11 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher über 14 Jahren, also rund 800.000 Personen, fühlen sich akut Burnout-gefährdet. Ab 50 Jahren nimmt die Burnout-Gefahr deutlich ab, nachdem sie in den Jahren unmittelbar davor offenbar am höchsten gewesen ist. Als „Stresskiller“ Nummer Eins gilt für rund die Hälfte aller Befragten das Spazierengehen und Wandern in der Natur, auch das längere Schlafen als wirksames Mittel gegen Stress wurde im Corona-Jahr von vielen wiederentdeckt.

Die Umfrage wurde vom Market-Institut im Auftrag der Allianz Österreich als Online-Befragung durchgeführt. Befragt wurden 1.000 Personen ab 14 Jahren.

 

Elke-Jauk-Offner
Beitrag veröffentlicht am 16. Oktober 2020
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Neue Maßnahmen ab Freitag in Kraft

Private Zusammenkünfte im Inneren werden auf sechs Personen begrenzt. Diözesen haben bereits Maßnahmenkataloge für Gräbersegnungen erstellt.

Es ist aufgrund der steigenden Infektionszahlen wieder soweit: Die bundesweiten Maßnahmen gegen die Pandemie werden abermals verschärft. Gültig sind die neuen Vorgaben ab Freitag. Außerberufliche Zusammenkünfte werden dann auf maximal sechs Erwachsene beschränkt, zwölf Personen dürfen es draußen sein. Das gilt für Restaurants genauso wie für Sportkurse, in Tanzschulen, bei Geburtstagsfeiern oder Hochzeiten. Fast 60 Prozent der Cluster sind laut Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) derzeit in Haushalten auszumachen.

Ausnahmen gibt es für Begräbnisse und berufliche Treffen. Öffentliche Veranstaltungen wie Konzerte und Theatervorstellungen dürfen mit einer Höchstzahl von 1.000 Menschen im Innenraum, mit 1.500 Menschen draußen weiter stattfinden. Die Plätze müssen allerdings fix zugewiesen sein. Der Mund-Nasen-Schutz ist während der ganzen Veranstaltung zu tragen, eine Bewirtung darf nicht stattfinden. Für die Veranstaltungen sind behördliche Genehmigungen notwendig.

In privaten Räumlichkeiten darf nicht kontrolliert werden. Von Seiten der Regierung wurde jedoch ein Appell an das Verantwortungsbewusstsein der Bevölkerung gerichtet, sich auch dort an die Regeln zu halten.

Zudem rückt der 1. November näher. Er ist hierzulande traditionell mit einem Friedhofsbesuch verbunden – im Gedenken an verstorbene Familienmitglieder, Verwandte und Freunde. Einige Diözesen haben bereits Maßnahmenkataloge für die Gräbersegnungen erstellt. In der Steiermark liegt das Limit für die Teilnahme derzeit bei 500 Personen. Abstände von einem Meter sind einzuhalten, wenn man nicht im selben Haushalt lebt. Strenger sind die Maßnahmen beispielsweise bereits in Tirol, da dürfen nur maximal 100 Personen an einer Gräbersegnung teilnehmen.

 

Beitrag veröffentlicht am 19. Oktober 2020
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Einheitliche Reise-Regeln

Eine EU-weite Corona-Ampel soll nun für einheitliche Reise-Regeln sorgen und Reisebeschränkungen in der Pandemie besser koordinieren.

Die Ampel sieht vor: Bei „grün“ gibt es keine Restriktionen, bei „orange“ und „rot“ können die EU-Staaten Quarantäne und Tests bei der Einreise vorschreiben. Österreich enthielt sich beim Beschluss im Rat der EU der Stimme. Die ECDC, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten, erklärt Staaten bei einer Siebentages-Inzidenz von über 50 – Österreich liegt derzeit bei 84 – und bei einer Positivitätsrate von über vier Prozent für „rot“. Die Ampel sei nicht treffsicher genug, kritisierte Europaministerin Karoline Edtstadler. Die Schwellenwerte seien so niedrig angesetzt, dass bald viele Regionen Europas rot eingefärbt werden müssen, es gäbe dann keine Differenzierung mehr.

Im ersten Halbjahr 2020 hatte der Beginn der Corona-Pandemie und der Lockdown laut Statistik Austria fast für eine Halbierung der Reisen gesorgt, sie sanken um 43 Prozent auf 5,6 Millionen. Der Hochsommer ist für die heimische Ferienhotellerie dagegen überraschend gut verlaufen.

Derzeit befinden sich übrigens 193 Impfstoffkandidaten in Entwicklung, rund 50 davon werden in unterschiedlichen Stadien bereits an Menschen getestet. Fünf Impfstoffe sind bereits regional zugelassen – einer in Russland, vier in China. In der EU soll die Impfung gratis sein, zumindest 2021 und 2022 und der Fokus vorerst auf älteren Menschen und Personen, die im Gesundheitssystem und in der kritischen Infrastruktur arbeiten – etwa Lehrer und Polizisten – liegen. Trotz beschleunigter Verfahren soll es keine Abstriche bei der Sicherheit geben, beteuert man. In einer ersten Phase begrenzter Verfügbarkeit bleibe aber verantwortliches Verhalten – Stichwort Hygiene- und Abstandsregeln – wesentlich, betonen Experten Robert-Koch-Institutes.

 

Elke Jauk-Offner
Beitrag veröffentlicht am 15. Oktober 2020
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Täglich Höchstwerte

Die Corona-Zahlen steigen weiter, die Maßnahmen werden in mehreren Ländern Europas teils massiv verschärft.

Viele Länder in Europa greifen derzeit angesichts steigender Infektionszahlen bereits zu drastischen Mitteln. Madrid ist gewissermaßen abgeriegelt. Die Tore der Stadt wurden am Wochenende 24 Stunden lang geöffnet, Tausende verließen die Metropole. 7000 Polizisten sind für Kontrollen auf den Straßen unterwegs. In Tschechien wird über ein Herunterfahren der wirtschaftlichen Aktivität und des gesellschaftlichen Lebens debattiert. Auch in Italien werden weitere Konsequenzen in Erwägung gezogen, sie betreffen strengere Sperrstunden, das Verbot von Kontaktsport und die Vorgabe, dass Privatfeiern nur mehr im kleinsten Kreis stattfinden sollen. In französischen Großstädten, die ständig neue Rekordwerte verzeichnen, müssen Lokale, die keine Speisen verkaufen, sperren.

Auch in Österreich vergeht derzeit kein Tag ohne Negativ-Rekord. Am Sonntag lag die Zahl der aktiven Coronavirus-Fälle bei 13.600, in zwei niederösterreichischen Pflegeeinrichtungen haben sich neue Cluster gebildet. Ein Lockdown sei derzeit nicht geplant, heißt es, allerdings rücken weitere Verschärfungen in den Fokus. In orangen Bezirken könnte eine frühere Sperrstunde tragend werden, Salzburg, Tirol und Vorarlberg haben diese bereits selbst eingeführt. Die MNS-Pflicht soll darüber hinaus strikter werden.

In China will man übrigens alle Bewohner der Millionenmetropole Qingdao auf Corona testen, nachdem dort am Sonntag sechs neue Infektionsfälle bestätigt worden waren. Italien will Anfang 2021 mit einer Impfkampagne starten – laut der Regierung in Rom könnte es Ende des Jahres erste Dosen eines Impfstoffs geben.

 

Elke Jauk-Offner
Beitrag veröffentlicht am 12. Oktober 2020
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Digitale Diagnose

Elektronische Gesundheitsassistenten können bei der ersten Abklärung von Krankheitssymptomen unterstützen.

Wenn der Gang zum Arzt eine Frage der finanziellen Mittel wird: Immer weniger Ärzte sind Vertragsärzte der Krankenkasse, immer mehr bieten ihre Dienste nur mehr als Wahlarzt an. 4.000 Allgemeinmediziner arbeiten derzeit mit Kassenvertrag, rund 2.600 ohne. Rund 4.000 Kassen-Ärzte aus allen Fachrichtungen stehen fast 8.000 entsprechenden Wahlärzten gegenüber. Immer öfter haben Patienten daher im Grunde genommen nicht wirklich eine Wahl.

Covid-19 hat auch noch anderes vor Augen geführt: Wer ein schnelles Testergebnis braucht, der geht in ein Privat-Labor – auch, weil andernorts oft Ressourcen fehlen. Patientenanwalt Gerald Bachinger plädiert in diesem Fall gegenüber dem Kurier für die Nutzung digitaler Möglichkeiten: eine Vorselektion durch elektronische Gesundheitsassistenten im Internet.

Das österreichische Start-up symptoma.at, gegründet von Mediziner Jama Nateqi und Nanotechniker Thomas Lutz, fungiert beispielsweise als Suchmaschine für Krankheiten, soll die Diagnostik beschleunigen und verbessern. Nach Eingabe der Symptome und Beantwortung einer Reihe von Fragen erhält man eine Liste möglicher Ursachen sortiert nach Wahrscheinlichkeit. Eine erste Risikoeinschätzung ist auch für Covid-19 möglich. Beim Test von Covid-19 Risikopatienten erzielte Symptoma eine Treffergenauigkeit von 96.32 Prozent.

Dem Symptom-Checke liegt eine Technologie zugrunde, die Millionen von medizinischen Publikationen in verschiedenen Sprachen verarbeitet. Täglich werden die aktuellsten Studien und Erkenntnisse ergänzt. Sowohl Ärzte als auch Patienten können den digitalen Gesundheitsassistenten nutzen.

 

Elke Jauk-Offner
Beitrag veröffentlicht am 7. Oktober 2020
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Corona in der Schule

0,1 Prozent der Schüler und Lehrer wurden positiv auf das Coronavirus getestet.

Das Vorgehen in Kindergärten und Schulen bei Auftreten eines CoV-Falls oder eines Verdachtsfalls wird in den Bundesländern weitgehend einheitlich gehandhabt. Verdachtsfälle werden isoliert und bleiben bis zur Abklärung abgesondert.

1.218 Schülerinnen und Schüler und 178 Lehrende sind mit Stand Dienstag in Österreich positiv auf das Coronavirus getestet worden, wie das Bildungsministerium per Aussendung bekanntgegeben hat. Das sind laut jeweils rund 0,1 Prozent der 1,1 Millionen Schülerinnen und Schüler bzw. der 123.000 Lehrerinnen und Lehrer. Dazu kommen noch 51 positive Fälle unter dem Verwaltungspersonal.

Die meisten gemeldeten Fälle gab es in Wien mit 557 aktuell CoV-positiven Schülern und 64 Lehrern, gefolgt von Ober- und Niederösterreich.

 

Elke Jauk-Offner
Beitrag veröffentlicht am 2. Oktober 2020
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