Volkskrankheit Diabetes – Weltdiabetestag 2020

Am 14. November ist Weltdiabetestag. In Österreich sind 800.000 Personen von Diabetes betroffen, 2045 werden es bereits mehr als eine Million sein.

Die chronische Stoffwechselstörung entwickelt sich langsam und oft unauffällig. Zumindest ein Drittel der Betroffenen weiß nichts von ihrer Erkrankung. Ständig erhöhte Blutzuckerwerte schädigen die Gefäße. Die Folgen sind drastisch: Alle 50 Minuten stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen der Erkrankung. Das sind 10.000 Menschen im Jahr. Die meisten Todesfälle sind auf Herzinfarkt und Schlaganfall zurückzuführen. Jedes Jahr werden zudem 300 Menschen mit Diabetes wegen ihres Nierenversagens dialysepflichtig, 200 Menschen erblinden.

Die Diagnose Diabetes bedeutet: Der Körper hat die Fähigkeit verloren, den Blutzucker richtig zu verarbeiten, und braucht nun Hilfe. Eine lebenslange medizinische Betreuung ist notwendig. Über 90 Prozent aller Diabetes-Erkrankten sind von Typ-2-Diabetes betroffen. Typ-2-Diabetes hat zum Teil genetische Ursachen, Übergewicht und Fettleibigkeit sowie Bewegungsmangel erhöhen jedoch das Risiko deutlich. Der deutlich seltenere Typ-1-Diabetes tritt meist schon in der Kindheit oder im Jugendalter auf.

Das Risiko an Typ-2-Diabetes zu erkranken, kann durch eine gezielte Gesundheitsvorsorge gesenkt werden. Auch der Vorstufe Prädiabetes muss mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden, fordert die Österreichische Diabetes Gesellschaft. Sechs Prozent der erwachsenen Bevölkerung leiden bereits daran.

Smartes Blutzuckermanagement: An der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Med Uni Graz spielt Telemedizin heute eine wesentliche Rolle, insbesondere bei Menschen mit Glukosesensoren und Insulinpumpen. Hilfreich über die letzten Monate erwies sich auch das GlucoTab, ein Diabetesmanagementsystem für Patienten in stationärer Betreuung, welches unter Mitwirkung der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie entwickelt wurde.

Risikofaktoren für Diabetes:

  • Vererbung
  • Übergewicht (BMI größer oder gleich 25), besonders ein hoher Bauchfettanteil
  • Bewegungsmangel in Verbindung mit jahrelanger Überernährung
  • Bluthochdruck
  • Rauchen
  • Alter (über 45 Jahre)
  • ungesunde Ernährung mit wenig Gemüse und Obst

Gesunder Lebensstil zur Prävention:

  • Ausgewogene Ernährung mit fettarmer Mischkost, die reich an komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen ist
  • Regelmäßige Bewegung (30 Minuten pro Tag oder 150 Minuten pro Woche moderate körperliche Aktivität)
  • Normalgewicht halten
  • Nicht rauchen

 

www.facediabetes.at

www.oedg.at

www.gesundheit.gv.at

Beitrag veröffentlicht am 13. November 2020
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