Mit dem Auto auf Meeresurlaub zu fahren und der vierbeinige Liebling bleibt zu Hause – für alle, denen ihr Hund als treuer Freund ans Herz gewachsen ist, ein absolutes No-go. Dementsprechend auch die zahlreichen Anfragen in unserer Redaktion mit dem Ersuchen um Weiterleitung an Renate Rosbaud, der beliebten TV-Moderatorin und Präsentatorin der Sendung „Bei Tier daheim“ (jeweils Dienstag, Steiermark heute, 19.00 Uhr), die auch die Tierseite von „Abenteuer Alter“ betreut. „Kann/darf/soll unser Bello mit auf Urlaub fahren und wenn ja, was gilt es zu beachten?“ Renate Rosbaud antwortet aus eigenen Erfahrungen.
Wenn Sie diese – leicht abgewandelte – Schlagerzeile von Conny Froboess heuer verwirklichen wollen, dann bekommen Sie heute einige praktische Tipps von mir. Damit Sie den gemeinsamen Strandurlaub mit Ihrem Hund genießen können und gesund wieder heimkommen. Meine Whippethündin Ilvy war heuer im April zum ersten Mal am Meer – in Grado, der von vielen und auch mir
so geliebten Sonneninsel. Das Herz der Hundemama war entzückt, als ich gesehen habe, wie Ilvy im weichen Sand herumgesprungen ist vor
lauter Freude.
Für den Strandurlaub im Sommer sollten Sie mit Hund mindestens ein Gepäckstück mehr einplanen. Ich habe Futter, Leckerli, Fressnäpfe (auch kleine oder faltbare für unterwegs), mehrere Halsbänder und Leinen, Lieblingsspielzeug, Handtücher, Körbchen und Decken eingepackt. Außerdem eine Canine-Reiseapotheke gegen kleinere Urlaubswehwehchen: Ohren- und Augentropfen (falls es nach zu viel Spaß im Wasser zu Entzündungen kommt), etwas gegen Darmprobleme, Verbandsmaterial. Empfehlenswert auch ein Mittel gegen Sandmücken, denn ihr Stich kann Leishmaniose auslösen. Eine Infektionskrankheit, die innere Organe oder die Haut befällt und zwar behandelbar, aber nicht heilbar ist. Übrigens auch beim Menschen. Die Mittel gegen Stiche reichen von biologischen Ölen bis zu Halsbändern, die einen chemischen Insektenabwehrstoff enthalten. Auch hier ist eine genaue Beratung durch den Tierarzt wichtig. Genauso wie beim Mittel gegen Reisekrankheit – man weiß ja nie. Als Nächstes habe ich rechtzeitig den internationalen Hundeausweis gecheckt, ob Ilvy wohl alle nötigen Impfungen hat, die sie für das Urlaubsland braucht. Besonders wichtig: die Tollwutimpfung.
Wenn auch Sie an einen Badeort an der oberen Adria fahren möchten, ist eine Anfahrt mit dem Auto am bequemsten und schnellsten. Der Vierbeiner muss sicher untergebracht werden. Entweder in einer Box wie Ilvy oder mithilfe eines Brustgeschirrs und eines Gurtadapters angeschnallt. Zubehör für verschiedene Autotypen gibt es im Zoohandel. Auf der Fahrt gegen Süden lege ich gerne öfter eine Pause ein – mein Hund ist auch dankbar dafür. Im Kanaltal gibt’s für mich dann den ersten italienischen Espresso, für Ilvy ein Wasser. Natürlich habe ich auch im Hotel vorher abgeklärt, ob Hunde erlaubt sind. Die meisten verlangen einen Beitrag zwischen 10 und 20 Euro pro Nacht. Wichtig ist, dass Ihr Vierbeiner nicht das halbe Zimmer zerstört oder den Teppich markiert, falls er einmal alleinbleiben sollte. Mit guten Manieren machen Sie sich beide beliebt.
Dann heißt es „andiamo in spiaggia“, ab zum Strand! Auch mit Hund kein Problem, denn es gibt in vielen Badeorten wie Caorle oder Jesolo eigene Hundestrände. Die heißen dann „Bau Bau Beach“, „Doggy Beach“ oder – wie in Grado – „Lido di Fido“. Und da fehlt es den Vierbeinern an nichts: Neben Schirm und Liegen für uns Zweibeiner stehen eigene, leicht erhöhte Hundebetten bereit. Wenn man es noch luxuriöser haben möchte, zahlt man für ein kleines eingezäuntes Areal, in denen sich der Hund frei bewegen kann. Sonst muss der Wauzi an der Leine gehen, spielen und baden darf er nur in diesem Strandabschnitt. Es ist lustig zu beobachten, wie vom Chihuahua bis zum Labrador alle das Wasser genießen. Ilvy liebte vor allem die neuen Gerüche von Muscheln, Algen und Sand. Und erst das Buddeln im Sand, ein herrliches Gefühl.
Ganz wichtig ist, Ihr Hund braucht immer einen Schattenplatz, viele graben sich gerne unter einer Strandliege eine Mulde im Sand, das kühlt. Und Wasser ist für alle das Um und Auf. In der Mittagshitze ist es erholsam, eine gemütliche Siesta im Zimmer zu machen. Auch der Hund braucht Erholungsphasen im Kühlen. Denn alles Neue ist anstrengend. Ist der Strandtag abends zu Ende, sollten Sie Ihren felligen Begleiter abduschen, zu viel Salzwasser tut oft nicht gut. Wenn Sie dann bummeln und essen gehen, vergessen Sie nicht, eine Decke mitzunehmen. Denn nicht nur Sie sitzen gerne auf einem bequemen Sessel – auch Ihr Hund ist dankbar, wenn er etwas weicher ruhen kann. Ich habe die Gradeser übrigens auch als sehr hundefreundlich kennengelernt.
Allora, buona vacanza con Fido, Max,
Lucy, Bella, Nala & Co