Pflegenotstand akut

Der Personal-Mangel in der Pflege spitzt sich weiter zu. Weitere Ausbildungsangebote werden forciert.

Das Thema ist nicht mehr neu, steht aber immer massiver im Fokus: In den Pflegeheimen kann fast jedes fünfte Bett nicht belegt werden, weil es zu wenig Pflegekräfte gibt, 640 Stellen sind offen. Die Attraktivierung des Pflegeberufes und mehr Ausbildungsstellen werden immer vehementer gefordert. Das Land hat weitere Ausbildungsplätze angekündigt. Allerdings wird es damit erst in drei Jahren neue Pflegekräfte geben.

„Wir starten mit dem Frühjahr 2022 und machen noch einmal die Diplomausbildung auf in den Krankenpflegeschulen. 2022 allein können in der Steiermark mehr als 100 Schülerinnen und Schüler anfangen.“, sagt Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß. Die Ausbildungen erfolgen in sechs Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in Graz, Leoben, Frohnleiten, Stolzalpe und Bad Radkersburg.

Zusätzlich verweist Soziallandesrätin Doris Kampus auf die Pflegestiftung des Sozialressorts, die fortgesetzt und mit 350 neuen Plätzen bestückt wird. Nach der Ausbildung von arbeitslosen Menschen erhalten diese einen fixen Job im Rahmen der Pflegestiftung. Angeboten werden die Ausbildungsplätze zur Pflegeassistenz und Heimhilfe vorerst bis zum Ende 2023. Eine neue Schulform mit Pflegeassistenzausbildung, die dreieinhalb Jahre dauert, soll ab dem Schuljahr 2022/2023 an der Fachschule für Sozialberufe Mureck in Zusammenarbeit mit der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des Landes Steiermark Bad Radkersburg angeboten werden.

Die Suche nach Pflegeheimplätzen wird schon aktuell immer schwieriger, weil es zu wenig Personal gibt und teils neue Betten leer stehen. 640 offene Stellen für Pflegekräfte gibt es. Eine Rolle spielen auch Insolvenzen von Heimträgern – als Folge von Corona – etwa des Arbeitersamariterbundes Gruppe Graz.

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08.10.2021