Regeln neu definiert

Die Regierung hat es bestätigt: Der „harte“ Lockdown wird bis 7. Februar verlängert. Neu: FFP2-Maskenpflicht im Handel und in öffentlichen Verkehrsmitteln.

Mit den Maßnahmen, die Sonntag offiziell von der Regierung verkündet wurden, soll die Ausbreitung des Coronavirus – vor allem jene neue Virusvariante B.1.1.7. – verhindert werden. Ab 8. Februar sind erste Öffnungsschritte geplant. Das Ziel: Die 7-Tage Inzidenz soll möglichst nicht höher als bei 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegen. Aktuell liegt der Wert bei 130.

Als erste sollen ab 8. Februar der Handel, körpernahe Dienstleistungen und Museen öffnen dürfen. Pflicht sind dann allerdings FFP2-Masken. Sie werden im Einzelhandel zum Selbstkostenpreis angeboten. Bestimmte Gruppen sollen sie gratis erhalten, das wird aber erst bekanntgegeben. Der Mindestabstand wird überall auf zwei Meter erhöht.

Die Schulen bleiben bis zu den Semesterferien im Distanzunterricht. Wien und Niederösterreich öffnen zuerst, die anderen Bundesländer erst am 15. Februar. Damit sind auch die steirischen Semesterferien vorverlegt worden. Gastronomie und Hotellerie bleiben weiterhin geschlossen. Auch Veranstaltungen sind nicht erlaubt. Mitte Februar will man die Situation neu bewerten, um eine Öffnung für März in Erwägung zu ziehen. Eine Homeoffice-Pflicht wird es nicht geben, Homeoffice wird aber empfohlen.

Man geht davon aus, dass die neue Virusvariante bereits recht verbreitet und länger in Österreich ist. Das ist derzeit Gegenstand von Analysen.

 

Mutation bereitet Kopfzerbrechen

Die britische Variante des Virus bereitet Sorge, gerade auch vor dem geplanten Ende des Lockdowns. Bei Impfungen soll die 100.000er-Grenze Dienstag überschritten werden.

Die Verdachtsfälle zur britischen Mutation B.1.1.7. des Coronavirus häufen sich in Österreich. Rund 70 bis 100 vermutete Fälle liegen derzeit vor. Unter der Annahme, dass die Variante 50 Prozent ansteckender ist, gibt es hochgerechnet nach einem Monat eine Verachtfachung der Fälle. Schrittweise sollen jetzt daher alle positiven Ergebnisse auf Mutationen untersucht werden.

Derweilen werden die Impfungen fortgesetzt, Freitagabend soll eine Zahl von 87.000 Geimpften erreicht sein, am Dienstag  die 100.000er-Grenze überschritten werden. In Wien hat die erste große Wiener Impfkampagne gegen das Coronavirus hat in der Messe begonnen. Rund 11.000 Menschen sollen an den kommenden vier Tagen ihre erste Impfung erhalten. Der Großteil der Impfungen – nämlich 8.500 – ist für niedergelassene Haus- und Fachärzte sowie deren Ordinationspersonal reserviert.

Der US-Pharmakonzern Pfizer wird vorübergehend die Liefermenge seines gemeinsam mit Biontech entwickelten CoV-Impfstoffes an europäische Länder senken. Pfizer teilte mit, die Produktionsanlagen würden ausgebaut, um mehr Impfdosen herzustellen.

 

18.01.2021
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